Point Reyes National Seashore
Point Reyes National Seashore | |
Fläche: 287,6 km² |
Point Reyes National Seashore | |
Bundesstaat | Kalifornien |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | |
Tourist-Info | |
![]() ![]() Point Reyes National Seashore |
Point Reyes National Seashore ist ein 287,6 km² kleines Naturschutzgebiet in den Vereinigten Staaten von Amerika und liegt im dortigen Bundesstaat Kalifornien.
Hintergrund
BearbeitenKonkret befindet sich das vom National Park Service verwaltete Schutzgebiet des 1 Point Reyes National Seashore in Nordkalifornien an der kalifornischen Nordküste, etwa 60 km nördlich von San Francisco. Schutzzweck ist die Flora und Fauna an der Steilküste dieser Region, die einen Teil der 128 km langen Küstenlinie des Parks ausmacht.
Geschichte
BearbeitenErste indigene Stämme der Gegend waren um 1500 vor Christus die Küsten-Miwok, die mit 1 Kule Loklo ein Dorf nahe des heutigen Bear Valley Visitor Center schufen, das rekonstruiert wurde. Der Name bedeutet „Bären-Tal“, was im Englischen übernommen wurde. Über 120 Siedlungen der Miwok sind nachgewiesen. Die am Park liegende Ortschaft Olema hat ihren Namen vom Miwok-Wort für „kleiner Kojote“. Weitere Stämme waren die Kashaya Pomo und die Mishewal Wappo.[1]
Der Pirat Sir Francis Drake ankerte am 5. Juni 1579 wahrscheinlich in der heute nach ihm benannten 2 Drakes Bay , wo er seine Schiffe bis 23. Juli 1579 reparieren ließ.[2] Sebastião Rodrigues Soromenho erlitt hier am 7. November 1595 an der Küste einen Schiffbruch mit seiner San Agustín.[3] Ein weiteres seiner Schiffe, die Estero, wurde von Indigenen beschossen.
Nach 60 weiteren Schiffsuntergängen nahe Point Reyes an der sturm-, nebel- und klippenreichen Küste des 15 km in den Pazifik herausragenden Kaps[4] konnte am 1. Dezember 1870 der Leuchtturm in Betrieb genommen und 1889 eine Seenot-Rettungsstation eröffnet werden.
Nachdem 1857 die erste Farm eröffnet wurde, gab es im Jahre 1865 in der Gegend 31 Farmen, die nach dem Alphabet benannt wurden und die noch heute existieren (A-Ranch, B-Ranch usw.). Heute gehören sie der Parkverwaltung National Park Service, die mit den Farmern Pachtverträge abgeschlossen hat.
Das große Erdbeben vom 18. April 1906 richtete in San Francisco immensen Personen- und Sachschaden an. Im Park verschob sich der Boden horizontal um 4,80 Meter in Point Reyes Station, am Leuchtturm sogar um 5,50 Meter.[5] Der italienische Ingenieur Guglielmo Marconi errichtete 1914 einen Langwellen-Empfänger in Marshall nahe dem Park, um trans-pazifische Radiowellen zu testen.
Der Schutzstatus des Parks begann am 13. September 1962. 1975 beendete der Leuchtturm seine Funktionen, nachdem die Küstenwache eine automatisierte Leuchtfeueranlage unterhalb des Leuchtturms installiert hatte. Point Reyes Station, Olema und der Leuchtturm waren zwischen März und April 1979 Drehorte für den im August 1980 in die Kinos gekommenen Grusel-Klassiker The Fog – Nebel des Grauens. Im Oktober 1995 zerstörte ein Feuer teilweise den Südteil des Parks.
Reisevorbereitung
BearbeitenDer Park kann ganzjährig besucht werden. Point Reyes wird kein alleiniges Reiseziel sein, sondern Teil einer Rundreise an der Westküste der USA oder durch Nordkalifornien. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Park nur 60 km von San Francisco entfernt ist und deshalb ein beliebtes Ausflugsziel für (Wochenend-)Reisende aus der Bay Area darstellt.
Klima, Flora und Fauna
BearbeitenDas Klima ist maritim geprägt, wobei im August/September mit jeweils 27 °C die Höchsttemperaturen erreicht werden. Häufig gibt es zwischen Juni und September keinen Regen, die meisten Regentage gibt es zwischen Dezember und Januar (10 bzw. 9 Tage). Frost und Schnee ist in der ohnehin flachen Gegend unbekannt, im Winter fallen die Temperaturen selten unter 7 °C. Von besonderer Bedeutung ist der Küstennebel, der sehr häufig zwischen Juli und September auftaucht, während Oktober und November die klarsten Tage aufweisen. Spektakulär sind die Sonnenuntergänge auf dem Pazifik, die an der Küstenlandschaft reflektieren.
Es gibt 46 Landsäugetierarten, darunter Graufüchse, Kojoten, Maultiere oder Tule-Wapitis. Im Küstengewässer leben wenigstens 25 Arten von Walen, daneben auch See-Elefanten und Seehunde. Insgesamt können mehr als 20 Vogelarten beobachtet werden.
Unter den 86 Pflanzenarten befinden sich Drehkiefern, Bischofskiefern, Kalifornische Steineichen, Lorbeer- oder Kojotenbusch.
Anreise
BearbeitenDirekt an der östlichen Parkgrenze verläuft die California State Route (CA-1), die in Parknähe durch die Ortschaften 2 Marshall , 3 Point Reyes Station und 4 Olema führt. Vom Olema aus sind es zum südlich gelegenen San Francisco 60 km auf der CA-1. Unterwegs werden die Ortschaften 5 Five Brooks und 6 Stinson Beach durchfahren.
Streckenverlauf
BearbeitenNördlich von Olema zweigt von der CA-1 Richtung Westen die 1 Bear Valley Road zum im Park liegenden 1 Bear Valley Visitor Center ab.
Übersicht
BearbeitenDie durch den Park führende Parkstraße ist die nördliche Verlängerung der Bear Valley Road und heißt im Park 2 Sir Francis Drake Boulevard . Von dieser asphaltierten Parkstraße aus können die Sehenswürdigkeiten erkundet werden. Nördlich der Ortschaft 7 Inverness zweigt der insgesamt 70 km lange Sir Francis Drake Boulevard in den Park ab, wo er eine Strecke von 26 km zurücklegt.
geografischer Ort | Entfernung in km |
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Inverness | 0 |
Cypress Tree Tunnel | 10 |
Bull point Trail | 2 |
Historic B-Ranch | 9 |
Lighthouse Visitor Center | 5 |
Gesamtstrecke | 26 |
Vom Sir Francis Drake Boulevard zweigen viele Schotterpisten und Wanderwege ab.
Einzelheiten
Bearbeiten- 1 Tomales Point ist der nördlichste Teil der Point-Reyes-Halbinsel.
- 1 Tomales Point Trail Der Tomales Point kann nur über den 15 km langen Rundwanderweg erreicht werden. Am Wanderweg befinden sich die.
- 4 Haggerty Gulch mit dem nach dem Pacht-Rancher Martin Haggerty benannten Tal beginnt die Fahrt auf dem Sir Francis Drake Boulevard durch den Park.
- 2 Mount Vision ein 391 Meter hoher Hügel mit gutem Ausblick auf die Point Reyes-Halbinsel, von dem ein Wanderweg führt zum.
- 3 Point Reyes Hill 408 Meter hoher Aussichtspunkt.
- 5 Mount Wittenberg ist mit 426 Metern der höchste Hügel im Park, zu dem ein 6,8 km langer herausfordernder Wanderweg führt. Vom Sir Francis Drake Boulevard zweigt danach Richtung Süden der Estero Trail ab zu folgenden Talsperren:
- 6 Cypress Tree Tunnel eine aus dicht nebeneinander wachsenden Zypressen bestandene Allee. Diese endet am North District Operations Center, das 1929 die Funktionen von Marconis Marshall-Station übernahm. Die nach intakte Station kann besichtigt werden.
- 4 Bull Point trail ein 2,9 km langer Wanderweg führt zum Drakes Estero. In Höhe des Kaps verläuft der Sir Francis Drake Boulevard in südlicher Richtung zum.
- 2 Point Reyes Beach der berühmteste Strand des Parks. Vom Sir Francis Drake Boulevard zweigt nun eine Straße ab zum.
- 2 Kenneth C. Patrick Visitor Center hier erteilen Park-Ranger Auskünfte über den Park. Zurück auf dem Sir Francis Drake Boulevard erreicht man.
- 7 Drakes Estero die Lagune ist die wichtigste Drainage im Park. Drakes Estero mündet in die Drakes Bay und wird gebildet durch.
- 11 Sea Lion Cove 54 Holzstufen führen bergab zu einem Aussichtspunkt, wo Seelöwen beobachtet werden können. Es folgt das.
- 3 Point Reyes Lighthouse Visitor Center. das von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnete Besucherzentrum halt spezifische Informationen über die Schifffahrt, Schiffsunglücke und den Leuchtturm bereit.
- 8 Point Reyes Lighthouse der legendäre 11 Meter hohe Leuchtturm aus 1870 an der äußersten Südwestspitze des Parks, der mit Felsen 80 Meter über dem Meer liegt.
- 12 Chimney Rock an der Ostspitze des Südkaps gelegene Felsinsel, zu der die Chimney-Rock Road nach 30 km führt. Hier tummeln sich See-Elefanten und Seehunde.
- 3 Drakes Beach ein Strand am Südende der Halbinsel, der über steile Sandsteinabhänge erreicht werden kann.
Östlich der CA-1 befindet sich in Parkhöhe der 9 Sankt-Andreas-Graben , der für die häufigen Erdbeben in Kalifornien verantwortlich ist.
Bilder
Bearbeiten- Der Sir Francis Drake Boulevard in Olema
- Der Sir Francis Drake Boulevard im Park
- Abbotts Lagoon
- Das Wohnhaus der Pierce Point Ranch
- Tule-Wapiti-Kuh am Tomales Point
- Die rekonstruierte Siedlung Kule Loklo
- Point Reyes National Seashore
- Der Zypressen-Tunnel
- Typischer Küstennebel
- Sir Francis Drake Boulevard – Richtung Süden
- Der Sir Francis Drake Boulevard in der Nähe des Leuchtturms
- Der Leuchtturm am Point Reyes
- Drakes Bay, der wahrscheinliche Landeort des Seefahrers
- Das Ken Patrick Visitor Center
- Der Chimney Rock
Gebühren / Permits
BearbeitenDer Parkeintritt ist allgemein kostenlos, nur an sieben bestimmten Tagen im Jahr wird eine Eintrittsgebühr erhoben. Für die kostenpflichtige Nutzung der im Park befindlichen Campgrounds ist eine Erlaubnis erforderlich.
Unterkunft
BearbeitenIm Park gibt es 24 Campgrounds, darunter vier für Wanderer und Fahrradfahrer und 20 für Bootsfahrer. Die Webseite Booking.com listet außerhalb des Parks 26 Hotels/Lodges/Motels aller Kategorien auf, die sich überwiegend in Inverness, Point Reyes Station oder Olema befinden.
Sicherheit
BearbeitenSiehe auch: Sicher reisen
Siehe auch: Nordkalifornien#Sicherheit
Der Park kann auch mit vielen Zwischenaufenthalten an einem Tag absolviert werden, so dass bei morgendlicher Anreise auch die Rückreise am Abend möglich ist. Die Übernachtungsmöglichkeiten und Tankstellen befinden sich unmittelbar außerhalb der Parkgrenzen. Bei plötzlich auftauchendem Nebel wird die Sicht vollständig eingeschränkt. Einige Klippen der steilen Felsküste dürfen nicht betreten werden.
Literatur
Bearbeiten- Jessica Lage, Point Reyes Complete Guide, Wilderness Press, 2010; ISBN 978-0899975443.
Weblinks
Bearbeiten- www.nps.gov (en) – Offizielle Webseite von Point Reyes National Seashore
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Dolan H. Eargle (Jr.), Native California Guide, Trees Company Press, 2008, S. 183
- ↑ Cornell University (Hrsg.), The Spirit of '76, Band 5-6, Spirit of '76 Publishing Company, 1898, S. 227
- ↑ Joseph P. Sánchez, El Camino Real de California, University of New Mexico, 2019, S. 22
- ↑ Kathleen Goodwin, Point Reyes Visions, 2.Auflage, Color & Light Editions, 2005, S.77
- ↑ Jessica Lage, Point Reyes Complete Guide, Wilderness Press, 2010, S. 17