Nevis ist eine der beiden Inseln von Saint Kitts und Nevis.

Hintergrund

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Nevis hat eine rundliche Form mit 11,2km Länge und 9,6km Breite. Die Insel St. Kitts ist nur 3km entfernt. Beide Inseln liegen auf einem unterseeischen Gesteinssockel, über dem sich seit dem Tertiär ein Vulkangebirge aufgebaut hat. Die Meerenge „The Narrows“ hat eine Wassertiefe von 8 Metern und ist stark mit Korallen besetzt.

Die Insel besteht nur aus dem 985m hohen Nevis Peak. Er hat zwei wesentlich kleinere Nebenkrater, den Saddle Hill im Süden und den Hurricane Hill. Der Vulkan Mount Misery war letztmals im Jahr 1692 tätig. Der Krater hat einen Durchmesser von 1000 Metern und ist 240m tief. Aus Spalten im Gestein treten 100-200° heiße Schwefeldämpfe, sogenannte Solfataren, aus.

Die Insel ist in fünf Gemeindebezirke aufgeteilt. In jedem gibt es eine Hauptkirche. St. George´s wurde 1679 erbaut, im Jahre 1842 gab es einen Neubau der nach einem Erdbeben im Jahre 1950 erneuert wurde. 1679 entstand die erste Kirche in St. James´s. Sie zählt zu den vier Kirchen in der ganzen Karibik, die ein Kreuz mit einem Schwarzen Jesus vorweisen kann. Die heutige Kirche von St. John´s wurde 1838 erbaut und 1895 umgebaut. St. Paul´s hatte zunächst eine Holzkirche. Die heutige Kirche wurde 1890 erbaut. Der erste Kirchenbau für den Gemeindebezirk St. Thomas´s fand 1643 statt.

Bemühungen der Regierung, das Land zu industrialisieren, haben wenig daran geändert, dass es ein Agrarland mit landwirtschaftlicher Monokultur ist. Etwa 30 Großbetriebe bewirtschaften 90% des Kulturlandes. Zuckerrohrplantagen reichen bis zu einer Höhe von 300m die Vulkanhänge hinauf. Die intensive Bodennutzung hat die Hektarerträge von 6,5 Tonnen in 1964 auf 4,0 Tonnen in 1974 zurückgehen lassen. Die Jahresproduktion von Zuckerrohr ist in den letzten 20 Jahren von 43.000 auf 24.000 Tonnen gesunken. Wie auf der Insel Saint Kitts wird der Zuckerrohranbau in der Zukunft vollständig eingestellt.

Geschichte

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Diese Insel wurde 1493 von Kolumbus auf seiner zweiten Reise entdeckt. Nevis gab er den Namen Nuestro Senora de Las Nievas, sie erinnerte ihn an die schneebedeckten Berge der Pyrenäen. Über 100 Jahre blieb die Insel aber unberührter Lebensraum der indianischen Urbevölkerung. Die Karib-Indianer nannten sie Ouali – „Land mit wunderbarem Wasser“.

1628 schickte Thomas Warner einige Dutzend britische Soldaten unter der Führung von Kapitän Anthony Hilton nach Nevis. An der Nordwestküste gründeten sie den Ort Jamestown, der 1660 von einem Erdbeben mit nachfolgender Flutwelle zerstört wurde. Daraufhin entstand im Schutz von Fort Charles der Ort Charlestown, der auch Inselhauptstadt wurde. Sir Anthony Hilton wurde erster Inselgouverneur.

Im Jahre 1650 gab es etwa 5.000 Menschen auf Nevis. Sie lebten mehr schlecht als recht vom Tabak- und Gewürzanbau. Als die Insel Jamaika von der englischen Flotte eingenommen wurde, nutzten etwa 2.000 Inselbewohner diese Gelegenheit und verschifften sich 1655 dorthin.

1664 erhielt die Insel den Status einer Kronkolonie und wurde von da an vom Generalgouverneur der Leeward Islands verwaltet. Mit dem Anbau von Zuckerrohr stieg die Zahl der Sklaven von 3.849 im Jahre 1678 auf über 10.000 im Jahre 1778, während die Zahl der Europäer im gleichen Zeitraum von 3.150 auf fast 1.000 zurückging.

Im Jahre 1704 beschloss die Inselregierung bei Indian Castle eine Anlegestelle zu errichten, damit Baumwolle, Zucker und andere Waren von dort nach Charlestown gebracht werden können, es gab noch keine Straßen. Im Februar 1706 versuchten die Franzosen mit einer Flotte von 24 Kriegsschiffen und 1.100 Soldaten die Insel zu überfallen. Die Inselbewohner unter der Führung ihres Gouverneurs John Johnson konnten dies verhindern. Als der Gouverneur zwei Monate später auf Antigua weilte, griffen die Franzosen erneut an, nachdem sie ihre Flotte auf Martinique vergrößert hatten. Admiral Graf de Chauvanac führte die Flotte von 36 Schiffen an, Pierre LeMoyne d`Iberville befehligte die 2.100 Soldaten. Sie zerstörten zwei Drittel von Charlestown. Bei ihrem Abzug nahmen sie auch noch 3.000 Sklaven mit sich, das war die Hälfte der Feldarbeiter. Als Ersatz brachte man in den Jahren zwischen 1721 bis 1726 etwa 1.300 neue „Negersklaven“ auf die Insel. Im folgenden Jahr verursachte ein Wirbelsturm große Schäden. Auch 1725 hatte die Insel sich von diesem Überfall nicht erholt. Zwei Sklavenrevolten wurden frühzeitig aufgedeckt. Die englische Kolonialbehörde zahlte den Plantagenbesitzern 75.000£ für die entstandenen Schäden, von England kamen Lebensmittellieferungen. Erst zwischen 1730 und 1740 verbesserten sich die Lebensbedingungen wieder.

1772, 1780 und 1781 richteten Wirbelstürme auf der Insel erneut schwere Schäden an. 1778 entstand das Bath Hotel als erstes Touristenhotel auf der Insel, das gleichzeitig das erste in der ganzen Karibikregion war. Im Jahre 1787 gab es auf der Insel eine große Trockenheit, die ganze Ernte wurde vernichtet, im folgenden Jahr starben deswegen über 400 Menschen am Hunger.

Im Jahre 1805 gab es den letzten französischen Überfall auf die Insel. Das Kriegsschiff Imperiale mit 132 Kanonen und 1.500 Mann Besatzung unter der Führung von Admiral Missiessy lief in den Hafen von Charlestown ein. Die Inselbevölkerung kaufte sich aber für 4.000£ frei, daraufhin segelte das Schiff nach St. Kitts weiter, wo ein noch höherer Betrag gezahlt wurde.

1871 wurden Saint Christopher und Nevis in den Verband der Leeward Islands eingegliedert.

Seit 1882 bilden St. Kitts und Nevis eine Staatenunion, die von den Bewohnern der Insel Nevis immer abgelehnt wurde. Nevis strebt bis heute die Unabhängigkeit an. Die kargen Lebensbedingungen führten schon ab 1840 zu einer großen Auswanderungswelle. Zunächst suchte man Arbeit auf der Insel Trinidad, später ging man nach Nordamerika, in die Goldfelder von Venezuela oder man half beim Bau des Panamakanals. Um 1890 hatte die Abwanderung ihren Höhepunkt erreicht, viele Häuser in Charlestown standen leer mit vernagelten Fenstern und Türen.

1899 und 1924 zogen erneut Wirbelstürme über die Insel hinweg, bei denen auch öffentliche Gebäude beschädigt oder zerstört wurden. Trotzdem beantragte der Staatssekretär von Nevis – zuständig für Kolonialfragen im Jahre 1921 – die Unabhängigkeit und Trennung von St. Kitts.

Der Erste Weltkrieg brachte eine wirtschaftliche Erholung, der Preis für Baumwolle und Zucker stieg. Im Jahre 1929 lebten etwa 12.000 Menschen auf der Insel, auf jeweils 1.200 ha wurden Baumwolle und Zuckerrohr angebaut. Über ein Drittel der Inselbevölkerung arbeitete in der Landwirtschaft, dann kam die Weltwirtschaftskrise.

Im Jahre 1961 demonstrierten 4.000 Inselbewohner im Grove Park von Charlestown für die Trennung von St. Kitts. Diese Demonstration wurde von der Partei United National Movement angeregt. Seit Februar 1967 sind St. Kitts und Nevis ein autonomer, mit Großbritannien assoziierter Staat. Am 18. August 1977 organisierte die Nevis Reformation Party eine Volksabstimmung zur Trennung von St. Kitts. Von den 4.220 abgegebenen Stimmen waren 4.193 für eine Trennung, 14 waren dagegen, 13 Stimmen waren ungültig. Am 19. September 1983 wurden St. Kitts und Nevis von Großbritannien in die Unabhängigkeit entlassen.

Am 17. September 1989 richtete der Wirbelsturm „Hugo“ auch auf dieser Insel schwerste Schäden an.

1998 setzte die Führung der Insel Nevis einmal mehr eine Volksabstimmung über die Abspaltung und Unabhängigkeit der Insel durch. Die erforderliche Mehrheit von 66,67% wurde nur knapp mit 61,6% verfehlt. Auch in der Zukunft sind durch diesen knappen Wahlausgang politische Probleme vorprogrammiert. Die Inselverwaltung, Nevis Island Administration (NIA), ist sehr eigenständig. Nur internationale politische Entscheidungen werden von der gemeinsamen Verwaltung auf Saint Kitts getroffen. Dadurch finden nicht alle Ministerien und Verwaltungsabteilungen ihr Abbild in der Verwaltung von Nevis.

Nach dem Ende des Zuckerrohranbaus und der Zuckerproduktion werden auch auf der Insel Nevis die Weichen gestellt für eine neue Art von Tourismus und Wirtschaftswachstum. An verschiedenen Stellen der Insel sind umfangreiche Baumaßnahmen angelaufen. Dort entstehen Altersruhesitze, überwiegend für gutsituierte Amerikaner, gut bewachte Anlagen mit allem Komfort, oder Apartment- und Villenanlagen, die an Touristen vermietet werden. Dazu gehören unter anderem der Hamilton Estate mit 88 Apartments und 19 Villen, Condos at Nelson Spring und die Erweiterung der schon bestehenden Apartmentanlage Cliffdweller am Cades Point. Alle Anlagen haben Fitness-Anlagen, Geschäfte, Restaurants, Schwimmbecken, Tennisplätze und zum Teil auch medizinische Einrichtungen.

Plantagenwirtschaft

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Im 18. und 19. Jahrhundert gab es auf Nevis 80 Zuckerplantagen, 1930 war es noch eine. Während der Blütezeit des Zuckerrohrs wurden auf der Insel 83 Zuckermühlen betrieben, 41 arbeiteten mit Windkraft, 22 wurden mit Ochsen oder Maultieren bewegt, 20 hatten eine Dampfmaschine. Am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es dann nur noch sechs Windmühlen, zehn weitere wurden von Dampfmaschinen angetrieben. 1920 befanden sich nur noch die Hälfte der 68 Plantagen im Besitz von Einheimischen. Der auf der Insel produzierte Muscovado-Zucker wurde bis 1945 exportiert, danach wurde die kleine Fabrik geschlossen. In den folgenden Jahren wurde das Zuckerrohr von Nevis zur Zuckerfabrik auf St. Kitts gebracht.

Als 1834 die Sklaverei abgeschafft wurde, gerieten viele Plantagen in wirtschaftliche Schwierigkeiten. England zahlte den Plantagenbesitzern für den Ausfall ihrer Arbeitskräfte die Summe von 145.967 £, der größte Teil dieser Summe wurde von den Pflanzern dazu verwendet, Schulden zu begleichen.

Heute betreiben einige Farmer die Imkerei. Die Insellage macht den Honig einzigartig. Es gibt keine Krankheiten, welche die Bienenvölker befallen könnte. Dafür gibt es eine übergroße Artenvielfalt, so dass der Honig außergewöhnlich aromatisch ist.

  • Browne-Eden Great House. Das Browne-Eden Great House auf der Eden Brown Estate beim Dorf Mannings an der Ostküste wurde im späten 18. Jahrhundert für einen Mr. Brown erbaut. Es ist ein zweistöckiges Gebäude und vollständig aus Steinquadern von der Insel erbaut. Das untere Geschoss wurde als Lagerraum genutzt, im oberen Geschoss befanden sich die Wohnräume, die Küche befand sich in einem Nebengebäude, wie es in vielen Häusern der Karibik üblich war und teilweise noch heute ist. Die Fußböden bestanden aus poliertem Holz. Neben den ehemaligen Stallgebäuden findet man noch heute einen Grabstein. Bis Anfang der 1950er-Jahre pflanzte man dort Baumwolle und Zuckerrohr. Dann wurde das Anwesen von der Regierung aufgekauft, und seitdem steht das Herrenhaus leer und verfällt. Ein Teil der Steine wurde für den Bau der Polizeistation und der Klinik in Gingerland abtransportiert.
  • Clarke´s Plantation. Dort befindet sich heute das Four Seasons Hotel.
  • Croney´s Old Manor, Gingerland. Tel.: 469-5445. Diese Plantage, 244m über dem Meer, war eine der ersten, die 1690 vom englischen König an verdiente Untertanen vergeben wurde. Die Familie Croney pflanzte Zuckerrohr und Ingwer an, das Herrenhaus und die Mühle stehen heute nur noch als Ruine. Alle anderen Gebäude sind aus der Zeit um 1790 bis 1832. Bis 1936 wurde der Plantagenbetrieb aufrechterhalten. 1967 verstarb mit Bertie Croney das letzte Familienmitglied. 1981 kaufte Vicki Knorr die Plantage. Zusammen mit ihren zwei Söhnen wandelte sie die Arbeiterwohnungen, Aufseherhaus, Räucherei, Schmiede und Wagenhalle in 14 Gästezimmer um.
  • Golden Rock, Golden Rock Estate, zwischen Gingerland und Zion. Tel.: 469-5346. Diese 10 ha große Zuckerrohrplantage befindet sich seit 1800 in Familienbesitz. Das Mühlengebäude stammt aus dem Jahre 1815. Vor 25 Jahren kam die damals 19-jährige Pam Barry auf die Plantage ihres Ur-Ur-Urgroßvaters. Heute gibt es 7 Cottages und 2 Apartments. Das 175 Jahre alte Langhaus, früher Küche und Lagerraum, wurde zum Speisesaal, Bar und Bücherei wurden umgebaut. Von dieser Plantage aus kann man bei günstigen Sichtverhältnissen die Inseln Antigua, Montserrat und Redonda sehen. Eine weitere Attraktion sind die Vervet-Affen, sie wurden um 1600 aus Afrika eingeführt.
  • Hamilton Estate, am oberen Ende der Government Road in Charlestown. Diese Zuckerrohrplantage war bis Ende der 1950er Jahre in Betrieb und durchgehend in Familienbesitz. Die Windmühle aus Vulkangestein wurde im späten 19. Jahrhundert erbaut. Die Dampfmaschine und der hohe Schornstein sind noch erhalten. Nach dem Ende des Zuckerrohrs ging man dazu über von Baumwolle bis zu Gemüse alles anzupflanzen, was möglich war. Von dort hat man in ca. 180m über NN einen guten Panoramablick.
  • Hermitage Plantation, St. John´s Parish. Tel.: 469-5477, 469-1201. Das kreuzförmige Plantagenhaus aus Hartholz, vermutlich 1740 erbaut, mit zwei schmalen Freitreppen, historischer Einrichtung und großem Garten, es soll das älteste Herrenhaus auf der Insel sein. Im Jahre 1680 kam die Familie Pemberton von Pembroke in Wales hierher und bewirtschaftete die Plantage bis zum Tode von James Ernest Pemberton im Jahre 1917. Zunächst ging das Anwesen in den Besitz eines Vetters über, 1971 kauften es Maureen und Richard Lupinacci. Sie führten umfangreiche Renovierungsarbeiten durch. Heute gibt es 11 Gästezimmer, Restaurant und Bar.
  • Montpelier Estate, Cole Hill. Tel.: 469-3399, Fax: 469-2875. Dieses 6½ ha große Grundstück befand sich lange Zeit im Besitz des Onkels von Fanny Nisbet, der zu jener Zeit das Amt des Präsidenten der Leeward-Inseln bekleidete. Heute gibt es 17 Gästezimmer, ein Restaurant und einen 3 ha großen botanischen Garten, Tel./Fax 469-3399, Tel. 469-1354. Die Zuckermühle wurde 1784 erbaut. Dort findet man neben dem neuen Tropenhaus einen Früchtegarten, Kaktusgarten, Orchideengarten, eine Regenwald-Abteilung, einen Rosengarten und einen Weingarten. Öffnungszeiten: täglich 9.00 – 17.00 Uhr.
  • Montravers Plantage. Die Montravers-Plantage nördlich von Charlestown entstand aus der Zusammenlegung von mehreren anderen Plantagen und Landstücken. Die Besitzverhältnisse als auch die Geschichte verschiedener Sklaven konnte bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Das Montravers-Herrenhaus auf der heutigen Proctors Estate gehört zu den größten Gebäuden, die im frühen 18. Jahrhundert auf der Insel standen. Es hatte drei Etagen mit großen Fenstern und gewaltigen Rundbögen. Eine große Freitreppe führte in den Ballsaal. Die Küche war seitlich angebaut, so dass das ganze Gebäude eine L-Form hatte. Es war von einem Graben umgeben. Mary Helm erbte dieses Haus von ihrer Mutter, später heiratete sie ihren Nachbarn John Pinney. Dieser baute das Haus in georgianischem Stil um, und beide Plantagen wurden zusammengelegt. Als John Prector Pinney aus der englischen Hafenstadt Bristol das Haus erbte, importierte er 1778 vier Kamele nach Nevis. Die Ställe der Tiere sind bis heute erhalten. Im Jahre 1808 kaufte Edward Huggins Haus und Plantage für 35.650 £, die er in zehn Jahresraten bezahlte. Seine Familie lebte dort bis 1879. Bis zur Abschaffung der Sklaverei lebten über 750 Sklaven auf der Plantage. Neuer Besitzer wurde dann ein Mr. Grubb-Ewing. Er machte aus den 84 ha Land eine Kokosplantage. In den 1930er Jahren wurde das Haus an seinen heutigen Besitzer verkauft.
  • New River Estate, Zion. Dies war die letzte Plantage, auf der Zuckerrohr in größeren Mengen verarbeitet wurde. Das Herrenhaus aus Vulkangestein droht zu verfallen, das Maschinenhaus ist eines der größten auf der Insel. Ein Stück weiter Richtung Meer findet man die imposanten Reste der Coconut Walk Estate aus dem frühen 18. Jahrhundert. Nördlich davon, an der Huggins Bay, steht ein Kalkofen. Er ist über 200 Jahre alt und immer noch in Gebrauch. Dort wird Korallengestein zu Kalk gebrannt.
  • Nisbet Plantation, Newcastle. Tel.: 469-9325, Fax: 469-9804. Auf dieser 25 ha großen Plantage aus dem Besitz von Dr. Josiah Nisbet wurde zuerst Zuckerrohr angepflanzt. Der Abschlussstein der Mühlenruine trägt das Datum 1778. Nachdem der Anbau von Zuckerrohr unwirtschaftlich wurde, pflanzte man Kokospalmen und ging in die Kopraproduktion (getrocknetes Kernfleisch von Kokosnüssen). Anfang der 1900-er Jahre erwarb Sir Arthur Lee die Plantage, er verstarb 1950. Neuer Besitzer wurde ein ehemaliger Kommandeur der Royal Navy mit seiner Frau Mary Pomeroy. Diese Frau Pomeroy jagte ihren Mann aus dem Hause, stellte die Kopraproduktion ein und wandelte das Anwesen in ein Hotel für den Jet-Set um. Nach dem Auseinanderbrechen des Staatenbundes Anguilla-St. Kitts-Nevis musste sie das Land verlassen. Vorher übertrug sie das Anwesen an den örtlichen Geschäftsmann Geoff Boon, behielt aber das angrenzende Grundstück mit dem heutigen Namen Blue Crescent. 1990 ließ sie dort Mary´s Boon Hotel bauen. Sie verkaufte dieses Hotel auf der Insel Sint Maarten, auf dem anschließenden Flug von dort nach Saint Croix ging die dann 77-jährige mit ihrem Flugzeug an unbekanntem Ort verloren. Geoff Boon verstarb schon 1978 bei einem Flugunfall. Nisbet Plantation wurde 1980 von der Firma George Barnum aufgekauft und im Mai 1989 an den Hotelier David Dodwell von der Insel Bermuda weiterverkauft. Dieser machte daraus ein Hotel mit 38 Zimmern und einem Restaurant.
  • Zetland Plantation, Zetland Estate. Tel.: 469-5454. 450 m hoch gelegen, auf 180 ha großer Plantage, neben alter Zuckermühle, Restaurant.

Mit dem Flugzeug

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Der Vance W. Amory International Airport befindet sich an der Nordküste bei Newcastle. Der Flugplatz wurde in den letzten Jahren erheblich ausgebaut. Es gibt aber nur regionale Flugverbindungen.

Mit dem Schiff

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Zwischen Basseterre auf der Insel St. Kitts und Charlestown auf Nevis gibt es eine regelmäßige Fährverbindung. Der Hafen von Charlestown wird von Zeit zu Zeit von Kreuzfahrtschiffen angelaufen.

Mobilität

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Es gibt einige private Minibusse im Überlandverkehr über die Straße, welche rund um die Insel führt. Die Abfahrten in Charlestown Richtung Pinney´s Beach sind am Dr. Walwyn Plaza, Abfahrten nach Gingerland und zur Ostküste beginnen am West Memorial Square. Es gibt keinen festen Fahrplan. Abfahrt ist, wenn der Bus voll besetzt ist. Außerhalb von Charlestown kann man die Busse durch Handzeichen an jeder Stelle stoppen.

Die Preise für Taxifahrten sind in Zusammenarbeit mit dem Tourist Board und dem Verkehrsministerium festgelegt worden. Der Nachtzuschlag zwischen 22 und 6 Uhr beträgt 50 %.

Aktivitäten

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Wanderwege

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  • Tour 1. Wanderung entlang der 14,8km langen „Upper Round Road“ auf der Westseite des Nevis Peak. Die Straße wurde Ende des 16. Jahrhunderts für den Transport von Zuckerrohr, Melasse und Rum gebaut und verband die Plantagen der damaligen Zeit. Wanderungen veranstaltet die Nevis Historical & Conservation Society, Tel. 469-5786.
  • Tour 2. Vor zwei Jahrhunderten, in Zeiten als man bis in große Höhen Zuckerrohr auf der Insel anpflanzte, gab es dort drei Ringstraßen in verschiedenen Höhen um die Insel herum. Die unterste Straße verlief fast parallel entlang der Wasserkante und ist bis auf wenige Ausnahmen in Newcastle durch das Meer fortgewaschen. Die mittlere Straße wurde bei Charlestown ausgebaut und ist heute Hauptstraße. Die obere Straße wurde im 17. Jahrhundert erbaut, war 14½ km lang und verband die höher gelegenen Plantagen. Teile dieser alten Straße werden heute als Wanderwege genutzt. Auf der Upper Round Road auf der Ostseite des Nevis Peak gelangt man zu den alten Wassertanks. Diese 3-Stunden-Wanderung beginnt man bei Rawlins Plantage. Auf dem Weg hat man einen guten Blick auf die Golden Rock Plantage und den Atlantik.
  • Tour 3. Mount Nevis Peak, Wanderungen sollten nur mit einem Führer gemacht werden. Der beste Weg beginnt oberhalb der Zetland Plantage bei den Resten der Dunbar-Mühle. Der Weg ist am Anfang stark zugewachsen und wird später glitschig.
  • Tour 4. Low Ground nach Dogwood Plantage. Dieser Weg verläuft entlang des Meeres. Er beginnt bei Fort Charles, wo man dem Fahrweg nach Süden soweit wie möglich folgt. An Kakteen vorbei überquert man mehrere meist trockene Flussbetten und passiert die Long Point Estate. Bei der alten Dogwood Plantage steht ein Leuchtfeuer, das solar betrieben wird. Von dort kann man mehr oder weniger parallel dem Flussbett Grandee Ghut bis nach Pembroke und Brown Hill aufsteigen, wo es wieder eine Verkehrsstraße gibt.
  • Tour 5. Der Round Hill-Wanderweg beginnt in Fountain bei der Methodistenkirche. Von dort gibt es eine Baustraße bis auf den Hügel, die man brauchte um einen Radiomast zu errichten. Nur die letzten 800m muss man zu Fuß laufen.
  • Dicht nördlich von Charlestown findet man in 13m Wassertiefe eine Reihe von Grotten und Höhlen. Dort kann man tausende von Fischen beobachten.

Auch auf Nevis kann man wie auf der Nachbarinsel verschiedene Suppen bekommen deren Inhalte man besser nicht genau kennt, trotzdem schmecken sie alle ganz hervorragend. Tannia ist eine Wurzelknolle die geschält und weichgekocht zu Püree verarbeitet wird, welches man dann in einer Pfanne goldbraun ausbackt, das Ergebnis nennt man Tannia Fritters. Eine weitere Spezialität sind Candied Sweet Potatoes, kandierte Süßkartoffeln. Auf der Insel wird Honig gewonnen. Er hat besonders gute Qualität, weil nirgendwo auf der Insel Pflanzengifte eingesetzt werden. Überall kann man Seamoss trinken, ein gesundes Meeralgengetränk.

Literatur

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  • Nevis - Queen of the Caribees, Joyce Gordon, The MacMillan Press, London, Second Edition 1990, ISBN 0-333-54453-6
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Brauchbarer Artikel
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