Nachrichten:2013-10-18: Iran kündigt Reiseerleichterungen an

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Die meisten Touristen sollen ihr Visum direkt am Einreiseflughafen erhalten können. Bisher ist aber unklar, ab wann die neuen Regelungen gelten sollen.

Wie hier am Teheraner Flughafen Mehrabad International soll es zukünftig die Einreisevisa bei der Ankunft auf dem Flughafen geben.

Teheran (Iran), 18. Oktober 2013. – Seit dem Amtsantritt des iranischen Präsidenten Hassan Rohani gibt es sowohl außenpolitisch als auch innenpolitisch ein Tauwetter. Insbesondere hofft die Weltgemeinschaft, dass nun in die fest gefahrenen Atomverhandlungen Bewegung kommt und sich beide Seiten bewegen.

Aber auch touristisch gibt es Neuerungen. Muhammad Ali Najafi, iranischer Vizepräsident, Bildungsminister und Leiter der Kulturerbe-, Handwerks- und Tourismus-Organisation (CHTO), kündigte am 6. Oktober 2013 auf einer Pressekonferenz an, dass Iran Einreise- und Visumserleichterungen prüft, um den Tourismus in den Iran und die iranische Wirtschaft zu befördern. Insbesondere sollen Touristen aus China aufgrund der geringen geografischen Entfernung und der hohen Einwohnerzahl umworben werden. Aber auch ohne Visumserleichterungen gab es seit dem Regierungsantritt Rohanis bereits eine etwa 50prozentige Zunahme der Touristenzahlen in den Iran.

Die Erleichterungen werden unterschiedlich sein. Dazu werden die Herkunftsländer der Touristen in drei Gruppen eingeteilt. In der ersten Gruppe befinden sich Länder, deren Reisende überhaupt kein Visum benötigen. In die zweite Gruppe kommen Touristen, die als Teilnehmer von Gruppenreisen ebenfalls kein Visum benötigen. In die dritte Gruppe kommen Länder, deren Touristen ein Visum direkt bei der Einreise z. B. am Flughafen erhalten (Visa on arrival). Damit wird die Visumsbeantragung bei Botschaften oder Konsulaten überflüssig.

Die meisten westlichen Länder werden in die zweite oder dritte Gruppe einsortiert werden. Es gibt nur zehn Länder, für die derartige Erleichterungen nicht vorgesehen sind. Dazu gehören das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten, Afghanistan und Pakistan. Für Touristen dieser zehn Länder bedeutet dies, dass sie in gewohnter Weise ihre Visa bei den Botschaften beantragen müssen.

Iran bietet im Wesentlichen zwei Formen von Tourismus an. Der religiöse Tourismus wendet sich an Pilger zu den Stätten des schiitischen Islams. Die zweite Form ist der Kulturtourismus, der zu Zielen des antiken Persiens, unter ihnen 16 Weltkulturerbestätten, und zu Einrichtungen der im Iran ansässigen Religionsgemeinschaften führt. Die meisten Kulturtouristen stammen schon heute aus China, Deutschland und den Vereinigten Staaten.

Für etwas Pioniergeist ist schon gesorgt. Ab dem 14. Oktober 2014, also nächstes Jahr, wird es eine Eisenbahnverbindung zwischen Budapest und Teheran, den Golden Eagle Danube Express für jeweils 65 Passagiere, geben. Die Preise für die 14tägige Reise beginnen bei £8.695 ($14.050).