Iquitos
Iquitos | |
Provinz | Provinz Maynas |
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Einwohnerzahl | 377.609 (2017) |
Höhe | 106 m |
Iquitos |
Iquitos ist eine Großstadt im Amazonasbecken von Peru. Sie ist die größte Stadt der Welt, die nicht auf der Straße erreicht werden kann, sondern nur per Flugzeug oder per Schiff auf dem Amazonas.
Stadtteile
BearbeitenDas Stadtzentrum ist der Bereich hinter der Promenade am Fluss (“Malecón”). Belén ist das Armenviertel. Etliche Häuser hier schwimmen auf Flößen im Fluss. Am Morgen wird hier von Booten aus Handel getrieben.
Hintergrund
BearbeitenDie 1750 als Jesuitenmission gegründete Ortschaft erlebte in den 1870er Jahren mit dem ersten Gummiboom einen Aufschwung, der bis etwa 1910 dauerte. Die nächsten 50 Jahre lebte man eher schlecht als recht vom Export von Tabak, Bananen, Paranüsssen und Barbasco (aus Clitoria amazonum oder Deguelia amazonica), einem in Insektiziden genutzten natürlichen Gift. Nach der Entdeckung von Öl folgte ein zweiter Boom. Neben dem Tourismus ist es ein wichtiger Faktor der lokalen Wirtschaft.
In der Stadt befindliche Oficina de Turismo sind keine Fremdenverkehrsämter sondern verkaufsorientierte Reisebüros von Anbietern für Dschungeltouren usw.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
Bearbeiten- 1 Poseidon Guest House, Av. José Abelardo Quiñones 5500 (ca. 400 m vom Ausgang des Terminals nach links, am Beginn der LO-103). Preis: gehobene Mittelklasse.
- 1 Latam Travel, Jirón Próspero 232. Buchungsbüro für Latam. Geöffnet: Mo.-Fr. 9.00-18.30, Sa. bis 13.00.
Mit dem Schiff
BearbeitenVom „Ende der Straße“ gibt es Fracht-/Passagierboote, Preise variieren ob man „Hängematte“ (selbst mitzubringen) oder Kabine (+50-100%) bucht. Mahlzeiten sind inklusiv:
- auf dem Rio Ucayali von Pucallpa (3-6 Tage Fahrt). Hierhin fährt man wenn man aus Lima oder Süd-Peru kommt.
- auf dem Rio Huallaga und Marañón von Yurimaguas. Will man aus nördlichen Regionen Perus dorthin wird man in Tarapoto den Bus bzw. collectivo wechseln müssen (2½ Std. Fahrzeit). Es gibt auch direkte Busse aus Lima (28 Std.). Von Yurimaguas über Nauta nach Iquitos gibt es „schnelle“ Boote, die 3 Tage unterwegs sind. Fährt man man langsam dauert es 4-5 Tage. Von Iquitos stromaufwärts braucht man einen Tag länger.
Flussabwärts geht es zum Dreiländereck Kolumbien-Brasilien-Peru im Schnellboot in 10 Stunden, langsam in bis zu 60 Stunden. Von dort kann auf dem Amazonas 1100 km weiter nach Manaus fahren.
- 1 Puerto Masusa (Los Rosales), Ableger Richtung Yurimaguas, Pucallpa sowie langsame Boote flussabwärts. Aktuelle Abfahrten und Verfügbarkeit ist jeweils angeschrieben. Das ist zuverlässiger als über Agenturen im Ort zu kaufen.
- Nebeneinander sind Embarcadero Turistico für Ausflüge und 2 Puerto Embarcadero (Puerto LAO; Av. La Marina/Calle Ocampo) für Schnellboote zum Dreiländereck. Deren Abfahrt ist am frühen Morgen. Schnellboote müssen vorausgebucht werden, mehrere Reisebüros sind nahe Plaza Castilla in der Jr. A. Raimondi beim Nordende Promenade.
- Zwischen den beiden genannten haben Frachtunternehmen ihre eigenen Docks. Zu nennen sind Puerto Henry (auch Passagiere Iquitos–Pucallpa), Puerto Gomez oder Puerto Morocha.
Mobilität
BearbeitenWem das Mitfahren als Sozius auf einem “mototaxi” zu gefährlich ist, der lasse sich an der Rezeption ein Taxi rufen. Diese kosten etwas das Doppelte der Zweiräder.
Nahverkehrsknoten ist um dem 3 Plaza 28 de Julio.
Die einzige Landstraße der Region, die LO-103, führt 102 km nach Süden bis 1 Nauta , dem Verwaltungssitz der Region Loreto. Minibusse fahren die Strecke in 1½ Std. (Wer per Boot flussabwärts kommt, kann in Nauta aus- und umsteigen und spart so 6 Stunden langsame Bootsfahrt.)
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenMittelpunkt der Innenstadt ist der Park 1 Plaza de Armas mit Springbrunnen und Kriegerdenkmal. Gesäumt u.a. von der Kathedrale. Der “Malecón” ist die Promenade am Fluss etwa 150 m vom Plaza de Armas.
- 1 Museo de Culturas Indígenas Amazónicas, Mal. Tarapaca 332 Darstellung der Kultur von vierzig eingeborenen Stämmen.
- 2 Museo de Iquitos (Museo Amazónico, kleines Stadtmuseum), Mal. Tarapaca 386 (Malecón Tarapacá 354-386 esq. Morona 106-132.) Nebenan gibt es etwas Kunst im Museo Amazónico.
- 1 Casa de Fierro (Plaza de Armas esq. Putumayo.) Ganz aus Eisenträgern gebautes Haus, dessen Einzelteile in Belgien hergestellt wurden. Es war auf der Weltausstellung 1889 in Paris genutzt worden. Die Legende es sei von Gustave Eiffel entworfen wurde 2011 widerlegt. Heute ist im OG ein Restaurant, Geschäfte im EG.
- Barco Museo (Museumsschiff), Calle Raimondi nro. 4, Plaza, Ramón Castilla. Die Ayapua, ein 1906 gebauter Flussdampfer. Geöffnet: 9.00-18.00, Mi. Ruhetag.
Aktivitäten
BearbeitenGroß gefeiert wird in der Woche um San Juan, dessen Namenstag am 24. Juni ist.
Sport
Bearbeiten- 9 Löcher aber nicht unbedingt „englischen Rasen“ bietet 1 Amazonas-Golfplatz, Teiche im Gelände und die gelegentliche Schlange inklusive.
- Sportanlagen, Carr. Iquitos-Nauta 500. Mit 50 m- Schwimmbecken (“Piscina Olímpica”). Geöffnet: 8.00-17.00.
Die Größe der Flussstrände hängt von der Saison ab, am besten zur Trockenzeit Juli bis Oktober.
Einkaufen
BearbeitenWegen der Transportkosten sind die Preise höher als im Rest des Landes.
- Markthallen
Küche
BearbeitenNachtleben
BearbeitenUnterkunft
BearbeitenSaison ist Mai bis September mit erhöhten Preisen.
- 2 Hospedaje Monaco, Urbanización Rio Mar Mz. "R" Lt "1 (Blau gestrichenes freistehendes Gebäude). Tel.: +51991123420.
- Entlang des Rio Momón, nördlich der Stadt gibt es eine ganze Reihe von “Amazonas Lodges”, am oder auf Stelzen ins Wasser gebaute luxuriöse Hütten im Ressort-Stil. Die Preise sind entsprechend. Wirklich unberührten Dschungel sieht man erst etwa 50 Kilometer außerhalb der Stadt.
Sicherheit
BearbeitenEs gibt etliche auf Touristen zielende Schlepper und (selbst ernannte) „Dschungel-Führer“, die teilweise sehr aufdringlich alle mögliche versprechen. Raubüberfälle scheinen seltener vorzukommen als im Rest Südamerikas.
- 3 Jefatura de Migraciones (Ausländerpolizei), Av. Mariscal Caceres 1800. Tel.: +51997158977. Visumsverlängerung usw. Geöffnet: Mo.-Fr. 8.00-16.00.
Gesundheit
BearbeitenGanztägig Mückenschutz! Dengue-Fieber ist endemisch.
Ein Mittel der einheimischen Volksmedizin ist in Rum mazerierte Rinde des Chuchuhuasi, das als Schmerzmittel verwendet wird.
- Private Zahnarztpraxis 1 Vida Dental, C. Moore 1792.
- 2 Hospital Iquitos César Garayar García, Coronel Portugal 1710. Tel.: +5165263749. Machte vor wenigen Jahren von außen einen abschreckenden Eindruck, seit 2020 komplett saniert. Geöffnet: 24 h Notaufnahme.
- Nahebei mehrere (private) Polikliniken. Übliche Öffnungszeiten 9.00-13.00, 16.00-20.00 Uhr.
Praktische Hinweise
BearbeitenIn der Innenstadt haben die Straßen Namen und Hausnummern. In den äußeren Bezirken ist auch die Nummer (resp. Buchstabe) des „Blocks“ cuadra von Bedeutung.
- Im Umkreis einige Geldwechsler für US$. Hier sollte man aufpassen, dass in einem Packen nicht ein paar niedrigwertige oder doppelt gefaltete Scheine mit dabei sind.
- Wäschereien
- Trivia
Der Film Fitzcarraldo (Werner Herzog, 1982) hatte zwar as ultimatives Ziel Iquitos, wurde jedoch im Dschungel weiter südlich gedreht. Herzog hatte schon zehn Jahre zuvor Aguirre, der Zorn Gottes, ebenfalls mit Klaus Kinski im Amazonas-Dschungel gedreht.
Ausflüge
Bearbeiten- Mehrtägige Flusskreuzfahrten können, im Gegensatz zu den Passagierdampfern, durchaus luxuriös sein und haben entsprechende Preise: US$ 1000/Tag ist guter Anhaltspunkt 2022. Diese sind auch unter Südamerikanern beliebt, so dass zeitige Buchung über einen spezialisierten Veranstalter sinnvoll sind.
- Eine autofreie Siedlung (es fahren Tuk-tuks) mit 5000 überwiegend indigenen Einwohnern ist 2 Pebas. Die Angehörigen der vier in der Region lebenden Indianerstämme führen folkoristische Tänze für Besucher gegen Bezahlung auf. Die langsamen Flussboote machen hier täglich Halt.
Schutzgebiete
Bearbeiten- 2 Complejo turístico de Quistococha (Complejo Turistico de Quistococha) . Der Komplex nimmt eine Fläche von 369 Hektar Amazonas-Wald ein und umfasst die Quistococha-Lagune. Es gibt einen künstlichen weißen Sandstrand. Darüber hinaus ist es von einer Vegetation umgeben, die hauptsächlich aus Aguaje-Palmen besteht, dazu noch einen Zoo. Das Museum umfasst eine ausgestopfte Sammlung der amazonischen Fauna. Hin kommt man zum km 6,3 auf der LO-103.
Literatur
BearbeitenFür Reiseführer siehe die Landesartikel Peru.
- Landkarte: Brazil, Amazon: special maps: Belem, Iquitos, Leticia/Tabatinga, Macapa, Manaus, Parintins, Santarem; München 2017 (Nelles), 2 Karten auf einem Blatt, 1 zu 2,5 Mio. mit 9 Nebenkarten, gefaltet 25 × 12 cm, 50 g; ISBN 9783865745538, [ältere Ausgaben 2009, 2013]
Weblinks
Bearbeiten- Eine offizielle Webseite ist nicht bekannt.