Abaco

Insel der Abaco Inseln, Bahamas
Abaco
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Bahamas
Lagekarte von Bahamas
Abaco

Die Abaco-Inseln sind eine Inselgruppe im nördlichen Teil der Bahamas.

Regionen

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Karte von Abaco

Mit Abstand grösste und bedeutendste Insel ist die namensgebende Insel Grand Abaco.

  • 1 Abaco Island (Grand Abaco) - 1.600 km² und rund 17.000 Einwohner, von denen viele im Hauptort Marsh Harbour, drittgrösste Ansiedlung auf den Bahamas leben
  • 2 Little Abaco - kleine langgezogene Insel im Norden von Grand Abaco; mittlerweile mit einer Brücke angebunden

Der Hauptinsel nach Osten vorgelagert ist ein grosses Barriereriff mit den Inseln

Das nördliche Ende der Abacos Inselgruppe bilden die Grand Cays. Zu diesen abgelegenen Inseln gehören das unbewohnte Grand Cay, Little Grand Cay, Mermaid Cay und

Westlich liegen

Daneben gibt es zahlreiche nicht bewohnte kleine Inseln und Riffe.

Weitere Ziele

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Pelican Cays

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Diese Inselgruppe besteht aus sechs winzigen Inselchen und ist durch den 850 ha großen Pelican Cays Land & Sea Park geschützt. Dadurch ist das Fischen dort verboten.

Nationalparks

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  • 11 Abaco National Park . Der Abaco National Park, etwa 8.300 ha groß, im Südostteil der Insel zwischen Cherokee Sound und der Südspitze, entlang der Straße zum Leuchtturm besteht überwiegend aus Pinienwald. Es gibt aber auch Ententeiche, Blue Holes, Gestrüpp und Buschwerk. Dort leben unter anderem über 1.000 Papageien der vom Aussterben bedrohten Art „Bahamian Parrot“.
  • Black Sound Cay National Reserve . Ein 1 ha kleines Schutzgebiet vor dem Green Turtle Cay. Es ist ein Rückzug- und Brutgebiet für Wasservögel.
  • Pelican Cay National Land & Sea Park (Pelican Cays Land and Sea Park) . 850 ha groß. Er liegt südlich des Elbow Cays.
  • Tilloo Cay National Reserve . Die Tilloo Cay National Reserve ist ein nur 4,5 ha großer Küstenstreifen, als Schutzgebiet für Seevögel eingerichtet.
  • 12 Walker´s Cay Reserve (Walker's Cay National Park) . Die Walker´s Cay Reserve ist ein Schutzgebiet für Taucher.
  • The Marls. Das Gelände The Marls wird von der Regierung als schützenswert bezeichnet und soll zum Nationalpark aufgewertet werden.


Hintergrund

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Die boomerangförmigen Abacos, 170 km nördlich von Nassau, bestehen aus den flachen Hauptinseln Great Abaco und Little Abaco, sowie aus 82 vorgelagerter Inseln, unbewohnten Cays und 208 kleineren Felsen. Vom Walker´s Cay im Norden bis zur Südspitze von Great Abaco sind es über 208 km. Von den vorgelagerten Inseln sind die sogenannten Loyalist Cays dicht besiedelt und von Bedeutung. Diesen Namen verdanken sie den ersten Siedlern, königstreuen Flüchtlingen der nordamerikanischen Revolution, die ab 1783 hierher kamen. Es sind Elbow Cay, Great Guana Cay, Green Turtle Cay und am weitesten nördlich Man-O-War Cay.

Die Hauptinsel Abaco ist zum großen Teil mit Pinienwäldern bedeckt. Im Nordwesten führt inzwischen ein Brückendamm nach Little Abaco. Früher fuhr dort eine Fähre. Südlich von Treasure Cay liegt das Wild Boar Country, ein Jagdgebiet für wilde Schweine. In der Mitte der Westküste beherrschen viele kleine Inseln, Überschwemmungsgebiete und Mangrovenwälder das Landschaftsbild. Dort liegt der grosse Naturpark „The Marls“.

Im Norden und Osten liegt ein langgestrecktes Barrier Riff vor der Küste der kleineren Inseln.

Mitte der 1950er Jahre entdeckten die Amerikaner die Inseln erneut. Viele bauten dort ihre Winterwohnsitze, andere kamen nur in den Ferien hierher. Erst 1995 wurde die Hauptstraße von Sandy Point im Süden bis nach Crown Haven im Norden durchgehend asphaltiert. Zur gleichen Zeit wurden Great Abaco und Little Abaco vollständig mit Strom versorgt. Wegen der kurzen Distanzen zwischen den Inseln, der zahlreichen Ankerplätze und geschützten Häfen erfreut sich Abaco zunehmender Beliebtheit bei den Seglern. Es gibt mehr Liegeplätze für Segelboote als Hotelbetten. Viele Regatten werden hier ausgetragen, wobei die größte „Regatta Time” stets im Juli stattfindet und ein besonders unterhaltsames Rahmenprogramm bietet. Marsh Harbour ist inzwischen die drittgrösste Stadt der Bahamas. Mit seinen vier Charterbasen gilt die Stadt als Zentrum des Segelsports. In Man-O-War zimmern noch heute kleinere Handwerksbetriebe, die meistens seit Generationen im Familienbesitz sind, wunderschöne Yachten und Segelschiffe aus Holz.

Klasse-5-Hurrican "Darian" zerstörte 2019 weite Teile der Infrastruktur und Häuser.

Geschichte

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Ursprünglich war Abaco von Lucaya-Indianern bewohnt. 1990 fand man bei Hope Town einen 600 Jahre alten Indianer Schädel. An der Westküste wurden an verschiedenen Stellen auch Keramikfunde gemacht. Die Insel ist schon auf der im Jahre 1500 von Juan de la Casa gezeichneten Karibikkarte eingetragen. 1513 soll Ponce de Leon sich auf Walker´s Cay mit Frischwasser versorgt haben. 1565 landete ein Schiff mit französischen Siedlern, aber das Nachfolgeschiff fand keine Spuren von ihnen.

Die Abacos wurden erst Mitte des 17. Jahrhunderts dauerhaft von englischen Einwanderern und nach 1783 von amerikanischen Loyalisten aus South Carolina besiedelt. Sie kamen hauptsächlich nach Green Turtle Cay und Treasure Cay. 1770 wurden New Plymouth, danach Carleton bei Treasure Cay gegründet; Carleton war der britische Militärkommandant von Nordamerika.

1778 zählte man auf den vorgelagerten Cays 196 weiße Siedler und 198 Sklaven. Zwischen 1815 und 1855 wuchs die Bevölkerung dort auf 1.000 und New Plymouth war wirtschaftliches Zentrum von Abaco, 1890 waren es schon 1.700 Bewohner.

Auf der Insel Great Abaco gab es 1785 eine Bevölkerung von 1.000, sie war überwiegend aus dem Raum New York und Florida eingewandert. In Marsh Harbour zählte man 440 Einwohner, in Maxwell Town waren es 210 und in Spencer´s Bight 100. Maxwell Town war Mitte der 1780-er Jahre nahe Marsh Harbour entstanden, verschwand aber nach wenigen Jahren wieder von der Landkarte. Die Siedlung an der Spencer´s Bight wurde später als Sweeting´s Village bekannt.

Ananaspflanzungen, Schiffbau und Fischfang brachten Reichtum. Die Bahamas Timber Company errichtete 1906 am Südende von Abaco ein Sägewerk, in dem jährlich fünf bis sechs Millionen laufende Meter Bretter produziert wurden. Ein großer Teil ging in den Export. Bis 1943 wechselte das Sägewerk mehrfach den Besitzer und auch den Standort, dann waren alle nutzbaren Holzbestände gerodet. 1944 wurde das Werk von der Insel Grand Bahama nach Snake Cay verlegt. Nach den II. Weltkrieg rodeten die beiden amerikanischen Firmen Robert Fulton und Owens-Illinois Corporation noch weitere 17 Jahre Holz und betrieben Sägewerke an verschiedenen Stellen. Nachdem es kein verwertbares Holz mehr gab wurden die Baumstubben gerodet, das Land planiert und mit großem Einsatz von Düngemitteln vorbereitet. Dann wurden 1968 auf 7.200 Ha Zuckerrohr angepflanzt und ein Jahr später wurden aus der Ernte 15.000 Tonnen Rohzucker gewonnen, erheblich weniger als erwartet. Die nächste Ernte brachte 19.000 Tonnen Rohzucker, auch dies war den Geldgebern zu wenig. Die Investoren zogen sich zurück, der Betrieb wurde geschlossen und das Zuckerrohr von 1971 wurde nicht mehr abgeerntet.

Inzwischen sind die Wälder größtenteils wieder nachgewachsen, auf den verbliebenen Brachflächen wachsen Zitrusfrüchte.

1881 lebten auf den Abacos 3.610 Menschen, 1953 waren es nur noch 3.407 und bis 1963 stieg die Zahl durch Zuwanderer wieder auf 6.490 an. In den letzten Jahren hat die Einwohnerzahl sprunghaft zugenommen. Einen nicht unbedeutenden Anteil daran haben Bootsflüchtlinge aus HAITI. Zum anderen haben sich viele US Amerikaner besonders nach dem 11. September 2001 auf den Inseln einen Altersruhesitz oder Zweitwohnsitz bauen lassen.

Die Volkszählung aus dem Jahre 2000 ergab für North Abaco 6.612 Einwohner und für South Abaco 6.558.

Sir Ambrose Shea wurde 1887 zum Gouverneur der Bahamas ernannt. Er war ein guter Geschäftsmann und erkannte die großen Möglichkeiten, mit „agave rigida sisilana“ Geschäfte zu machen. Schon 1945 war diese Pflanze durch den Kolonialsekretär C. R. Nesbitt von Yukatan auf die Bahamas gebracht worden. Eine einzelne Sisalpflanze hat eine Lebensdauer von 14 Jahren. Vom vierten Jahr an können die Blätter im halbjahresryhtmus geerntet werden und bringen einen Ertrag von 1/2 bis 1 Tonne Fasern. Gouverneur Shea stellte 40.000 ha Kronland zum Anbau von Sisal zur Verfügung. Allein der schlechte Ackerboden verhinderte die erwarteten großen Gewinne.

Mit dem Flugzeug

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Kommerzielle Flüge fliegen den 1 Marsh Harbour Airport ("Leonard M. Thompson International Airport") (IATA: MHH) an.

Daneben gibt es noch einige kleine Flugfelder sowohl auf der Hauptinsel als auch auf den kleineren Inseln, die für Privatflieger interessant sein können.

Mit dem Schiff

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Fährverbindungen bestehen nach Nassau und zu den vorgelagerten Cays. Alle Inseln haben kleine Häfen /Marinas, die man mit der eigenen Yacht anlaufen kann.

Gorda Cay wird als private Insel der Disney Cruises von Kreuzfahrtschiffen dieses Unternehmens angefahren.

Mobilität

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Zwischen den Inseln kann man mit dem Schiff oder Flugzeug reisen. Es verkehren (selten) Fähren oder Postschiffe für Fussgänger oder gecharterte Boote für diejenigen, die kein eigenes Boot zur Verfügung haben.

Auf den Inseln kann man sich mit Mietwagen oder Taxi bewegen. Auf den vorgelagerten Cays verkehren dagegen häufig nur elektrische Golf Carts.

Sehenswürdigkeiten

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Aktivitäten

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Fische fangen, Segeln, in der Sonne liegen.

Nachtleben

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Sicherheit

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Auf den Inseln ist es meist etwas einsam, jeder kennt jeden, Kriminalität ist aber eher die Ausnahme. In jüngster Zeit gab es nur einige Zeitungsberichte über gestohlene Motorboote und größere Yachten auf den vorgelagerten Cays.

Literatur

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Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.