Reiseklima

Gesamtheit aller meteorologischen Vorgänge, verantwortlich für den durchschnittlichen Zustand der Erdatmosphäre an einem Ort
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Zur Vorbereitung einer Reise ist es sicher nicht falsch, sich über das Klima am Reiseziel zu informieren. Das hilft beim Packen bei der Auswahl der Kleidungsstücke und gibt Hinweise darüber, ob der Reisezeitraum gut gewählt ist und nicht in der Hauptregenzeit liegt. Damit ist jedoch nichts über Wind und Wetter am gewünschten Zielort ausgesagt.

Klima Bearbeiten

 
Stellung der Erdachse zur Ekliptik, Wendekreise und Polarkreise

Der Begriff Klima stammt aus der griechischen Sprache. Er bezeichnet den Neigungswinkel, unter dem die Sonnenstrahlen auf die waagerechte Oberfläche der Erdkugel treffen. Dieser Neigungswinkel ist die Ursache dafür, dass sich die Lage des Äquators sowie die Stellung von Nord- und Südpol im Jahresverlauf verschieben. Dadurch ermöglicht es eine einfache Aufteilung der Erde in großflächige Klimazonen.

 
Skizze zum Land-Seewind-System A Seewind / B Landwind

Unter Klima versteht man den Durchschnitt der meteorologischen Erscheinungen innerhalb eines Gebietes über einen bestimmten Zeitraum. Man unterscheidet Begriffe wie Mikroklima und Regionalklima. Üblicherweise werden dabei Zeiträume von 30 Jahren zugrunde gelegt.

Wind und Wetter Bearbeiten

Für das Klima entscheidende Faktoren sind die Temperatur und die Niederschläge. Auch die Luftfeuchtigkeit, Nebel, die Strahlung der Sonne, die geografische Höhe, die Bewegungen von Luft und Wasser entscheiden über das lokale Wetter und in der Folge auch über das Klima.

Die meisten Wetterphänomene treten lokal immer wieder mit schöner Regelmäßigkeit auf. Dazu gehören die an Meeresküsten entstehenden Systeme von auflandigen und ablandigen Winden. Auf ihrem Weg nehmen die Luftströmungen Luftfeuchtigkeit auf. Beim Auftreffen auf Land sind sie gezwungen zu steigen und verursachen daher Niederschläge. Sobald die Luft auf der Lee.Seite angelangt ist, ist sie trockener und wärmer und wird gemeinhin auch als Föhn bezeichnet. .

 
Steigungsregen auf der LUV-Seite, Föhn auf der Lee-Seite

So entstehen auch die Passatwinde, die das Klima großer Teile der Erde beeinflussen. Sie entstehen im tropischen und subtropischen Bereich und umströmen die Erde in Äquatornähe als Nordost-Passat bzw. als Südost-Passat umströmen. Diese Passatwinde sind auch verantwortlich für den Monsun und die teils sintflutartigen Regenfälle.

 
Die Verlaufsbahnen der tropischen Wirbelstürme von 1985 bis 2005

Außer dem Passat gibt es noch zahlreiche andere Winde mit überregionalen Luftströmungen. Dazu gehören:

  • Scirocco, er weht von Afrika nach Europa
  • Calima, er weht aus östlicher Richtung von Afrika zu den Kanaren bzw. zu den Kapverden.
  • Mistral, ein Fallwind, er entsteht im Tal der Rhone
  • Tramontana, in Norditalien und Istrien bringt dieser Wind häufig Regen
  • Meltemi, er weht von April bis Oktober in der Ägäis, vorherrschend aus nördlichen RFichtungen
  • Föhn, häufige Bezeichnung für Fallwinde, der Begriff kommt ursprünglich aus dem deutschsprachigen Alpenraum,

Wirbelstürme entstehen in den Tropen rund um die Erde. Man kennt sie unter verschiedenen Begriffen wie Hurrican, Tornado, Taifun. Sie entstehen in Küstennähe, zumeist in einem Zetraum zwischen dem 1. Juni und dem 30. November. Vor ihren Auswirkungen warnt d9e Atlantische Hurrikansaison.

Klimazonen Bearbeiten

 
Klassifikation der Klimazonen nach Köppen und Geiger

Herkömmliche Klassifikation Bearbeiten

Es gibt verschiedene Arten, die Erde in Klimazonen einzuteilen. Eine alte, aber mmer noch geläufige Einteilung richtet sich nach den geografischen Breiten. Vom Äquator ausgehend folgen die Gürtel der Subtropen, der gemäßigten Zonen und schließlich der kalten Zonen mit den Polkappen. Eine solche Einteilung richtet sich nach der Sonnenstrahlung, nach Wetterphänomenen wie Passatwinden, den Strömungen entlang der Meeresküsten, dem vorherrschenden Pflanzenbewuchs. Sie werden nach ihrer Entstehung genetisch klassifiziert, Andere Einteilungen richten sich nach dem Wasserhaushalt, der Bebauung, nach den vorherrschenden Temperaturen und/oder den Niederschlägen. Die Klassifizierung solcher Regionen bezeichnet man entsprechend ihrer Wirkung als effektiv. Oft lässt sich das eine nur schlecht vom anderen trennen, dann gilt die Klassifizierung als integrativ.

 
Klimadiagramm von Mumbai. Beachten: den Maßstab bei den Niederschlägen
Tropische Zone Sie erstreckt sich in einem gürtelförmigen Streifen rund um den Äquator, sie liegt zwischen dem Wendekreis des Krebses und dem Wendekreis des Steinbocks.
Subtropische Zonen: Die Bereiche zwischen den Wendekreisen und dem 40. Breitenkreis sind die Subtropen.
Gemäßigte Zonen: Sie liegen zwischen 40° und 60° Breite, die Begrenzung ist etwas willkürlich.
Kalte Zone: nördlich bzw. südlich des 60. Breitengrades erstrecken sich die Subpolarregionen
Polargebiete Auch als Eisklimate bezeichnet.

Klassifikation nach Köppen und Geiger Bearbeiten

 
Helsinki liegt im Bereich der borealen Klimate. Kaltes und feuchtes Klima, nach Köppen als Dfb bezeichnet.
 
Brasilien hat mehrere Klimazonen. Rio de Janeiro liegt in einer tropisch-humiden Zone, es ist ganzjährig warm bei einer Jahresdurchschnittstemperatur von etwa 22 Grad

Diese als effektive Klassifikation berücksichtigt die Einflüsse der Umwelt wie Bodenbeschaffenheit, Wasserhaushalt und Sonnenstrahlung. Diese Einteilung entstand um 1900. Sie geht aus von 5 Grundstrukturen:

  • A Tropen
  • B trockene Klimate
  • C feuchte Klimate
  • D boreale Klimate
  • E kalte Klimate

Durch die Berücksichtigung der Niederschlagsmengen und der Temperaturen lassen sich die Regionen in feinere Klimatypen aufgliedern:

  • Dabei stehen die Buchstaben F für Frost, T für Tundra, S für Savanne (semiarid) und W für Wüste (arid)
  • Ferner steht w für wintertrocken, s für sommertrocken, f für feucht und m für Monsun.

Weitere Klimauntertypen sind

  • h: heiß (Jahresmittel > 18°C),
  • k: winterkalt (Jahresmittel <18°C),
  • k': alle Monate <18°C
  • l: lau; alle Monate 10°C < l < 22°C
  • i: isotherm, Temperaturdifferenzen <5°C
  • b: Temperatur < 22°C
  • c: 3 Monate >10°C
  • d: kältester Monat <-38°C

Daraus ergeben sich Klimatypen. Beispiele

  • Af tropischer Regebwald
  • BW Wüstenklima
  • Cfb sommertrockenes Klima

Klimadiagramm Bearbeiten

 
Klimadiagramm nach Walter und Lieth. Die Monate J-J-A-S sind arid, die anderen sind humid.

Ein Diagramm ist eine graphische Darstellung eines Sachverhaltes. Es gibt zahllose verschiedene Typen. Gebräuchlich sind Liniendiagramme, Punktdiagramme, Süulendiagramme und viele andere Formen. In der Klimatologie sid Diagramme nach Walter und Lieth üblich.

Aufbau Klimadiagramm Bearbeiten

 
leeres Klimadiagramm

Die Grundzüge sind eígentlich recht einfach:

  • Man nehme ein Blatt Papier und zeichne unten eine Gerade als Zeitachse. Sie wird mit den Monatsnamen beschriftet. Üblicherweise mit J - F - M - A , für Orte auf der Südhalbkugel der Erde kann die Nummerierung ab Juli beginnen. Name des Ortes und Koordinaten eintragen.
  • Die linke Seite des Blattes bekommt eine senkrechte Linie mit einem typischen Merkmal der Klimazone oder des Ortes. Die Temperatur ist eine geläufige Größe, sie ist im Beispiel rot eingetragen und mit einer Skala von Celsiusgraden versehen.
  • Auf der rechten Seite wird eine Senkrechte gezeichnet, sie dient üblicherweise dem Wasserhaushalt. Üblicherweise werden bei uns die Niederschläge in "Millimetern" angegeben, das entspricht der Niederschlagsmenge in Litern pro Quadratmeter. Die blaue Linie im Beispiel hat jedoch einen anderen Maßstab als die rote, die üblicherweise die Temperatur anzeigt.
  • Nun können die Ergebnisse eingetragen werden, der Einfachheit mit 2 Linien, eine davon mit der Temperatur-Zeit-Achse, die andere Achse nimmt dann die Regenmenge in Abhängigkeit von der Zeit auf. Bei Gegenden mit häufigem Starkregen muss manchmal die Skala angepasst werden.

Eine erste Deutung dieses Diagramms liegt in diesem Maßstab. Bei Regen gelangt Wasser auf die Erde, dieses kann versickern, verdunsten oder auf irgend eine andere Art verschwinden. Ist die Strahlung der Sonne dann so stark, dass das Wasser verschwindet, gilt das Klima als arid. Im umgekehrten Fall,wenn das Wasser nie ganz verschwindet, ist das Klima humid. Bei eiem ausgeglichenen Klima ist die Skala für die Niederschlagsmenge halb so groß wie die Temperatur.

Klimawandel Bearbeiten

Das Klima ist keine feste Größe, es ändert sich im Lauf der Erdgeschichte. Dabei gibt es verschiedene Ursachen.

  • Ein wesentlicher Grund ist der Vulkanismus. Ein bekanntes Beispiel war der Ausbruch des Vesuvs, seine Umgebung ist noch heute ein beliebtes Reiseziel. Weitere Beispiele für die Wirkung des Vulkanismus findet man in der Katastrophe des Krakatau, aber auch die Vulkane auf der Insel Island und die resultierende Störung des Flugbetriebs haben das Reiseklima beeinflusst.
  • Ebenso tragen Änderungen des Erdmagnetfeldes und der Meeresströmungen zum Klimawandel bei.
  • Weitere Klimaschwankungen werden verursacht durch die Änderung der Temperatur auf der Erde.
  • Klassische Beisoiele sind das Aussterben der Saurier infolge von Meteoriteneinschlag oder das Verschwinden der Mammuts und anderer Tierarten während der Eiszeit. Soviel zum Klimawandel durch die Natur.

In unserer Zeit hat der Klimawandel Ursachen, die durch unser eigenes Verhalten entstanden sind. Da gibt es Industriebetriebe, bei deren Produktion klimaschädliche Gase ebtstehen. In diesen Betrieben entsteht Abwärme, sie verursachen Treibhausgase, sie produzieren Staub und Schadstoffe. Und es wäre echt einer Überlegung wert, wie man das Reisen klimaneutral gestalten könnte. Ansätze gäbe es genug, es mangelt häufig nur am guten Willen.

Klima und Lebensgemeinschaften Bearbeiten

 
Biome: Der Einfluss des Klimas auf Flora und Fauna
  • Biom: darunter versteht man den gemeinsamen Lebensraum von Pflanzen und Tieren, oft beeinflusst durch das Vorkommen bestimmter Mineralien. Biome sind in der Regel großflächig, sie umfassen oft mehrere Klimazonen, die sich oft nur schwer voneinander abgrenzen lassen. Ein Beispiel dafür sind die Hainbuchenwälder, die über weite Strecken die europäischen Landschaften beherrschen und in das Welterbe der Unesco aufgenommen wurden.
  • Ökosystem: Innerhalb der Biome lassen sich pflanzliche und tierische Lebensgemeinschaften unterscheiden, die oft durch spezielle Arten von Organismen geprägt sind. In solchen Systemen haben sich im Lauf der Zeit häufig endemische Arten entwickelt. Beim Zusammenleben der verschiedenen Arten sind oft spezielle Gemeinschaften entstanden. Wenn solche Lebensräume abseits gelegen sind, entstehen teilweise recht interessante Systeme. Bekanntes Beispiel sind die Galapagos-Inseln mit ihren Darwin-Finken, die sich im Lauf der Zeit durch Anpassung entwickelt haben. Ein relativ unbekanntes Ökosystem sind Trüffelpilze, sie wachsen in Symbiose mit Eichen.
  • Ökoregionen: Benachbarte Ökosysteme lassn sich oft zu Ökoregionen zusammenfassen.

Weblinks Bearbeiten