Nachrichten:2015-06-10: Gescheiterter Selbstmordanschlag vor dem Karnak-Tempel

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Es wird befürchtet, dass der ägyptische Kulturtourismus nach diesem Anschlag weiter rückläufig ist.

Der Anschlag fand wohl auf dem Parkplatz vor dem Besucherzentrum statt.

Karnak (Ägypten), 10. Juni 2015. – Am Mittwochmorgen haben drei Attentäter erfolglos versucht, einen Selbstmordanschlag auf Touristen vor dem Tempel von Karnak in Ägypten durchzuführen. Touristen sind nicht zu Schaden gekommen.

Die Aussagen zum Tatgeschehen sind widersprüchlich. Einerseits wurde berichtet, dass es die Attentäter auf einen Touristenbus abgesehen hätten und dabei in einen Schusswechsel mit der Polizei geraten seien. Andere Quellen berichteten, dass die Attentäter versucht hätten, eine Absperrung zu durchbrechen. Dabei habe sich einer der Attentäter in die Luft gesprengt. Die beiden anderen Attentäter lieferten sich einen Schusswechsel mit der Polizei. Dabei sei ein weiterer Attentäter schwer verwundet worden und auf dem Weg in ein Krankenhaus verstorben.

Nach Angaben von Sicherheitskräften wurden bei den Auseinandersetzungen zwei Polizisten und zwei Souvenir-Verkäufer verletzt. Einer der beiden Polizisten konnte das Fahrzeug der Attentäter stoppen und hat wohl somit ein schweres Unglück verhindern können.

Zu dem Anschlag hat sich bisher niemand bekannt.

Der ägyptische Tourismusminister, Khaled Rami, äußerste sich in einer Pressemitteilung zu dem Attentat:

“The Ministry of Tourism and the Government of Egypt place the highest priority on the safety of tourists in our country.
“We have enhanced security measures in place at all our sites and we continue to take every possible measure to ensure that no harm comes to anyone visiting Egypt.”
Übersetzt: „Das Ministerium für Tourismus und die Regierung Ägyptens legen höchsten Wert auf die Sicherheit der Touristen in unserem Land.“
„Wir haben Sicherheitsmaßnahmen an all unseren Standorten verbessert, und wir werden auch weiterhin alle Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass niemand, der Ägypten besucht, zu Schaden kommt.“

Bisher galten die Anschläge staatlichen Institutionen wie Polizei, Militär und Geheimdienst. Mit diesem Anschlag ist nun eine touristische Stätte in den Fokus islamischer Extremisten gelangt.

Ein Mitarbeiter des Tourismusministeriums äußerte die Befürchtung, dass dieser Anschlag dem Kulturtourismus beträchtlichen Schaden zufügte. Dies geschieht zu einer Zeit, in der sich die Touristenzahlen in Luxor ohnehin auf einem Vierjahrestief befinden.

Update: 12. Juni 2015

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Zwei Tage nach dem Anschlagsversuch gibt es immer noch keine konkreten Hinweise auf die Täter, ihr Motiv, ihre Herkunft und mögliche Hintermänner. Der einzige überlebende Attentäter, den man hierzu befragen könnte, liegt derzeit in Koma in einem Krankenhaus.