Nachrichten:2013-03-25: Bauplan für den Totentempel Amenophis’ III. vorgelegt

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Es gibt erste Entwürfe, wie der Besucherpfad im Totentempel Amenophis’ III. künftig verlaufen soll.

Theben-West (Ägypten), 25. März 2013. – Noch laufen die archäologischen Untersuchungen und Rekonstruktionen am Totentempel Amenophis’ III. auf dem thebanischen Westufer. Von der Straße lassen sich die Fortschritte schon jetzt ausmachen. Die Europäische Mission unter Leitung von Dr. Hourig Sourouzian und Dr. Rainer Stadelmann hat nun einen Plan vorgelegt, der neben der Tempelrekonstruktion auch die möglichen Besucherpfade darlegt.

Östlich vor den sog. Memnon-Kolossen soll ein Besucherzentrum errichtet werden, in dem man sich an einem Tempelmodell über dessen Aufbau informieren kann. Es folgen dann die drei offenen Tempelhöfe, die man jeweils durch einen Pylon (Tempelturm) betrat. Vor den Pylonen standen paarweise Sitzstatuen Amenophis’ III. Das erste Paar sind die berühmeten Memnon-Kolosse. Das folgende Paar wird gegenwärtig wieder aufgerichtet und restauriert; es wurde ebenfalls wie das erste Paar aus Quarzit geformt. Das dritte Paar besteht aus Alabaster. Der Besucherpfad soll im Bereich dieser drei Vorhöfe im Süden am Tempel vorbeiführen und je eine Besichtigungsstation im Bereich der einstigen Pylone erhalten.

Der vielleicht interessanteste Teil ist der vierte Hof, der Peristylhof, ein von Säulen umgebener Hof. Dieser Hof soll begehbar sein. Am Eingang des vierten Hofs befindet sich ein Sphingenpaar. An der Ostseite des Hofs befindet sich ein Paar neun Meter hoher Stelen, auf denen Amenophis III. in Begleitung seiner Gemahlin Teje Amun-Re bzw. Amun und Ptah-Sokar-Osiris anbetet. Auf der Südseite befinden sich drei Statuen Amenophis’ III. aus Rosengranit. Zwischen den Säulen an der Westseite wurden acht Meter hohe Standstatuen Amenophis’ III. aus Quarzit errichtet. Am westlichen und nördlichen Rand des vierten Hofes befanden sich lange Reihen mit Statuen der Göttin Sachmet.

Hinter der Rückwand des Tempels wird ein Konservierungslabor errichtet. In diesem Gebäude soll es ein Museum und auf dessen Dach einen Aussichtspunkt auf das Tempelareal geben.

Angaben, wann die Arbeiten abgeschlossen sein sollen, gibt es bisher nicht.