Nachrichten:2010-01-09: Kulturhauptstädte 2010 sind Ruhrgebiet, Pécs und Istanbul

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In diesem Jahr gibt es drei Kulturhauptstädte und mit Istanbul auch erstmals eine Stadt aus einem Nicht-EU-Land.

Ruhrgebiet (Deutschland), Pécs (Ungarn), Istanbul (Türkei), 09. Januar 2010. – Mit Veranstaltungen in drei Ländern erfolgt heute der Auftakt für das Kulturhauptstadtjahr 2010 im Ruhrgebiet, Pécs in Ungarn und Istanbul in der Türkei. Die Besonderheit stellt das Ruhrgebiet dar, da sich hier eine ganze Region mit 53 Städten und Gemeinden mit 5,3 Millionen Einwohnern der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Ruhrgebiet hofft auf einen Strukturwandel durch Kreativität, Kunst und Architektur, den es so eigentlich schon gibt, aber wohl noch nicht wahrgenommen wurde, und möchte nun endlich die Zeit, in der Stahl und Kohle dominierten, hinter sich lassen.

Zweite Kulturhauptstadt ist dieses Jahr die 12-Millionen-Metropole Istanbul am Bosporus. Im südöstlichen Zipfel Europas wird man sicher demonstrieren, wie europäisch diese Stadt und ihre Einwohner sind und wie sich Europa und osmanische Tradition in ihr vereinen.

Am wenigsten bekannt ist die ungarische Stadt Pécs, obwohl sie doch immerhin fünftgrößte Stadt des Landes ist – allerdings nur mit 160.000 Einwohnern. Die Stadt ist traditionsreich, kann auch auf römische und osmanische Tradition verweisen. Die Universität der Stadt zählt zu den ältesten Europas. Vielleicht ist gerade Pécs der Geheimtipp dieses Kulturjahres.

Hinter der Wahl einer Kulturhauptstadt steckt gewissermaßen dieselbe Idee wie unser Reiseziel abseits der Touristenpfade: es sind Städte, die nie das Zeug für eine Metropole haben und deren Präsentation auch von der Europäischen Gemeinschaft gefördert wird. Erste Kulturhauptstadt war Athen im Jahr 1985. Ziel dieser Aktion ist es, den „Reichtum, die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten des kulturellen Erbes in Europa herauszustellen.“

Nachdem anfangs immer nur eine Stadt gewählt wurde, ist man in der letzten Zeit dazu übergegangen, immer eine Stadt aus einem „alten“ und eine aus einem „neuen“ EU-Mitgliedsstaat zu nominieren – zumindest bis 2019. Seit jüngsten können auch Städte in Nicht-EU-Ländern vorgeschlagen werden. Nur im Jahr 2000 gab es deutlich mehr Kulturhauptstädte.