Nachrichten:2009-02-22: Anschläge in Ägypten

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Beim Anschlag vor dem Basar Chan el-Chalili wurde eine junge Französin getötet und etwa 25 Passanten, darunter ein Deutscher, verletzt.

Kairo (Ägypten), 22. Februar 2009. – Am 22. Februar 2009 detonierte auf dem Platz vor dem Hauptzugang zum Chan el-Chalili-Basar bzw. am Zugang zur Husein-Moschee ein selbstgebauter Sprengsatz. Der in einer Plastiktüte deponierte Sprengsatz, der auch Nägel, Steine und Metallsplitter enthielt, wurde auf einer Bank vom Attentäter abgelegt und mit einer Zeitschaltuhr gezündet. Bei dem Anschlag wurde eine junge französische Touristin, die sich hier auf einer Klassenfahrt befand, getötet und ca. 25 weitere Personen verletzt. Es wurde berichtet, dass ägyptische Sicherheitskräfte einen zweiten Sprengsatz entschärft haben.

Damit endete eine dreijährige Ruhephase. Am 24. April 2006 wurden in Dahab sechs Touristen getötet. Ein Jahr zuvor wurden am 7. April zwei Franzosen und ein US-Amerikaner ebenfalls im hiesigen Basar Opfer eines Selbstmordanschlages.

Die Hintergründe für diese Tat liegen noch im Dunkeln. Die Sicherheitsbehörden haben bisher fünf Personen festgenommen. Die französische Tageszeitung „Le Canard Enchaîné“ berichtete unter Berufung auf Geheimdienstinformationen, dass die Attentäter die französische Reisegruppe mehrere Tage gezielt beobachtet hätten.

Es ist denkbar, dass Auslöser dieses Anschlags die gegenwärtige Lage im Gazastreifen ist. Das Gebiet des Gazastreifens ist seit dem israelischen Bombardement regelrecht abgeriegelt, um einen Waffenschmuggel zu unterbinden. Mit dieser Haltung stoßen die ägyptische Regierung, aber auch die ausländischen Regierungen wie die Franzosen, die sich hieran mit einer Fregatte beteiligen, in weiten Teilen der Bevölkerung auf Unverständnis, weil von der Abriegelung auch zehntausende Palästinenser massiv betroffen sind.

Wie im Falle früherer Anschläge wurde die Präsenz von Polizei und Sicherheitskräften stark erhöht. In Gebieten, in denen Personenbegleitung wie in Mittelägypten eingestellt wurde, wird sie nun wieder praktiziert.

Das Auswärtige Amt hat seine Sicherheitshinweise aktualisiert, indem es darauf hinweist, dass derartige Anschläge nicht ausgeschlossen werden können. Die die Reiseveranstalter keine Beeinträchtigung von anderen Reisen nach Ägypten sehen, gibt es keinen Anspruch auch kostenlose Umbuchung oder Stornierung.

Update 1. März 2009

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Am 1. März 2009 wurde von einem Unbekannten ein Brandsatz auf den Bahnsteig der Kairoer Metro geworfen. Der Täter konnte entkommen, sein Ziel ist unklar.

Zwei Tage vorher wurde ein Amerikaner im Beisein sein Ehefrau von einem Ägypter im selben Stadtteil angegriffen, der ihm mit einem Messer Schnittverletzungen im Gesicht zufügte. Wegen früherer Attacken gegen Touristen und Polizisten wurde der Attentäter bereits 2000 in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Bei seiner Festnahme brachte er seine Wut gegenüber Ausländern und seine Zorn gegen die israelische Militäroffensive zum Ausdruck.