Nachrichten:2008-04-13: Fälschungen bei Lonely Planet entdeckt
Der Sunday Telegraph berichtet über Ungereimtheiten im Fall des Lonely-Planet-Autors Thomas Kohnstamm.
Melbourne (Australien), 13. April 2008. – Nach eigenen Angaben sollen Lonely-Planet-Reiseführer die besten der Welt sein, und ihre Informationen sind verlässlich. Manchmal wundert man sich schon, wie bei relativ geringen Auflagehöhen und sicher nicht immer geringen Aufenthaltskosten in den beschriebenen Ländern Gewinn bringende Führer entstehen.
Zwei Kostensparmodelle liegen auf der Hand: man schreibe die Reiseführer einfach im heimischen Arbeitszimmer oder lasse sich den Aufenthalt bezahlen.
So im Fall des Lonely-Planet-Autor Thomas Kohnstamm, über den der Sunday Telegraph berichtet. Der Autor ist bekannt für ein Dutzend Reiseführer zu Zielen in der Karibik und in Südamerika. Der Autor hat zugegeben, dass er von Reiseanbietern Zahlungen erhalten hat und er seinen Reiseführer zu Kolumbien sicher dazu benutzen wird, das Land auch einmal zu bereisen.
Update 14. April 2008
BearbeitenMittlerweile distanziert sich Thomas Kohnstamm von seinem Interview mit dem Sunday Telegraph, die Angaben seien aus dem Zusammenhang gerissen. Das dürfte seiner neu gewonnen Popularität kaum schaden.
Lonely Planet bemüht sich um Schadensbegrenzung und hat auf seiner Website eine Stellungnahme veröffentlicht.
Quellen
Bearbeiten- Reuters via Spiegel Online, Lonely-Planet-Autor gibt Fälschungen zu vom 13. April 2008
- Tim Shipman via Sunday Telegraph, A travel writer on a not so lonely planet vom 13. April 2008
- AP/AFP via Spiegel Online, Lonely Planet prüft Reiseführer vom 14. April 2008
- Die Beichte gibt es ab 22. April 2008 auch in Buchform: Thomas Kohnstamm: Do Travel Writers Go to Hell?: A Swashbuckling Tale of High Adventures, Questionable Ethics, and Professional Hedonism, Random House, 2008, ISBN 9780307394651.
- Stellungnahme von Lonely Planet: Thomas Kohnstamm and our guidebooks.