Welterbe in Brasilien
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Brasilien liegt im Osten von Südamerika. Es ist der einzige Staat des Kontinents, in dem Portugiesisch gesprochen wird.
Brasilien hat die Welterbekonvention 1977 ratifiziert, ein erster Listeneintrag erfolgte 1980. Inzwischen sind es 15 Stätten des Kulturerbe, 7 Naturerbe und 1 gemischte Stätte. (Stand 2021)
Welterbestätten
BearbeitenAbkürzungen | |
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K | Kulturwelterbe |
N | Naturwelterbe |
G | gemischtes Welterbe |
K, N | gefährdetes Erbe |
Ref | Nummer UNESCO |
Jahr | Art | Bezeichnung | Ref | Beschreibung | Bild |
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1980 | K | Altstadt von 1 Ouro Preto | 124 | Die Stadt im Bundesstaat Minas Gerais gelangte im 18. Jahrhundert durch die reichen Goldfunde zu großem Wohlstand. Mit der Erschöpfung der Goldminen im 19. Jahrhundert verlor sie ihre Bedeutung, als Zeugnisse der Vergangenheit blieben zahlreiche Bauwerke wie Kirchen, Brücken und Brunnen, meist sind es Werke des Barockbildhauers Aleijadinho. | |
1982 | K | Altstadt von 2 Olinda | 189 | Olinda liegt im Bundesstaat Pernambuco. Sie wurde im 16. Jahrhundert von den Portugiesen gegründet und wurde das Zentrum der Zuckerrohrproduktion. Nach einer Plünderung durch die Holländer stammt das historische Zentrum größtenteils aus dem 18. Jahrhundert. Zum harmonischen Stadtbild tragen Gebäude, Gärten, 20 Barockkirchen und zahlreiche Kapellen bei. | |
1983 | K | Jesuitenmissionen der Guaraní: Ruinen von São Miguel das Missões (1984 erweitert, länderübergreifend mit Argentinien) | 275 | Im 17. und 18. Jahrhundert errichteten die Jesuiten Siedlungen (Reduktionen) im Gebiet der Guarani, es sollten ideale Städte sein. Sie dienten der Missionierung der Indios, aber auch ihrem Schutz vor Sklavenjägern. Im brasilianischen Bundesstaat Rio Grande del Sul sind die Ruinen von es 3 São Miguel das Missões erhalten. | |
1985 | K | Historisches Zentrum von 4 Salvador da Bahía | 309 | Salvador da Bahía war von 1549 bis 1763 die erste Hauptstadt Brasiliens. Hier wurde auch 1558 der erste Sklavenmarkt in der Neuen Welt gegründet. In der Altstadt wurden zahlreiche Häuser im Stil der Renaissance erhalten, viele davon sind in kräftigen Farben bemalt und mit Stuck verziert. | |
1985 | K | Wallfahrtskirche "Guter Jesus" von Congonhas | 334 | Die Wallfahrtskirche 5 Bom Jesus do Congonhas steht in der Stadt Congonhas im Bundesstaat Minas Gerais. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Ihr Innenraum ist im Stil des Rokoko gestaltet. Die Außentreppe ist mit barocken Statuen der Propheten geschmückt, und sieben Kapellen stellen Stationen des Kreuzwegs dar. | |
1986 | N | Nationalpark 1 Iguaçu (länderübergreifend mit Argentinien) | 355 | Der Nationalpark liegt am Unterlauf des Iguaçu auf beiden Seiten der Grenze. In seinem Zentrum liegt der Iguaçu-Wasserfall, er ist etwa 80 m hoch und 2700 m breit. In seiner Umgebung wächst subtropischer Regenwald, er ist Heimat der typischen Tierwelt der Region, dazu gehören Tapire, Ameisenbären, Nasenbären, Brüllaffen, Ozelots, Jaguare und Kaimane. | |
1987 | K | 6 Brasília | 445 | Die Hauptstadt Brasilia ist am Reißbrett entstanden. Sie wurde entworfen von dem Stadtplaner Lucio Costa und dem Architekten Oscar Niemeyer. Von oben gesehen erinnert das Stadtbild an einen fliegenden Vogel, die Formen der offiziellen Gebäuden sind innovativ und einfallsreich. | |
1991 | K | 7 Nationalpark Serra da Capivara (mit Felszeichnungen) | 626 | Der Nationalpark Serra da Capivara liegt im Nordwesten von Brasilien im Bundesstaat Piauí. In seinen Felsen wurden Halbhöhlen gefunden, die mit Felszeichnungen ausgeschmückt sind. Man schätzt ihr Alter zum Teil auf mehr als 25.000 Jahre, dies stellt die Besiedlungstheorie von Amerika in Frage. | |
1997 | K | Historischer Stadtkern von8 São Luís do Maranhão | 821 | São Luís war zunächst ein französisches Fort, danach wurde es von den Holländern besetzt und schließlich von den Portugiesen erobert und ausgebaut. Bei der Stadtgründung wurde die Stadt rechteckig angelegt, der ursprüngliche Plan ist im Stadtbild heute noch zu erkennen, ebenso gibt es noch zahlreiche historische Gebäude. | |
1999 | K | Historisches 9 Zentrum von Diamantina | 890 | Als im 17. Jahrhundert in Minas Gerais Diamanten gefunden wurden, entstand die Stadt Diamantina in einer unwirtlichen felsigen Umgebung. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde es ein Zentrum der Diamantenindustrie, danach verlor die Stadt an Bedeutung. Das von barocken Bauwerke geprägte Stadtbild blieb jedoch erhalten. | |
1999 | N | Regenwaldgebiet der "Küste der Entdeckung" 2 Costa do Descobrimento | 892 | Die Discovery Coast Atlantic Forest Reserves in den Bundesstaaten Bahia und Espirito Santo bestehen aus acht separaten geschützten Bereiche Atlantischen Regenwaldes und den damit verbundenen Restingas (Strauchregionen). Die Regenwälder an Brasiliens Atlantikküste haben eine große Artenvielfalt, viele Arten sind nur hier heimisch. | [[Datei: |
1999 | N | 3 Südöstliche Atlantische Wälder | 893 | Die Atlantic Forest South-East Reserves in den Bundesstaaten Paraná und São Paulo enthalten in 25 Schutzgebieten einige der besten und umfangreichsten Beispiele Atlantischen Regenwaldes in Brasilien. Das von Bergen umgebene Gebiet ist eine Region von großer landschaftlicher Schönheit. | |
2000 | N | 4 Schutzgebiet Zentral-Amazonas (2003 um den Nationalpark Jaú erweitert) | 998 | Das Naturschutzgebiet im Amazonasbecken umfasst rund 6 Millionen Hektar Fläche, es umfasst zahlreiche wichtige Ökosysteme mit einer großen Biodiversität, dazu gehören die Überschwemmungsgebiete der Várzea- und Igapó-Flächen. In dem Schutzgebiet leben zahlreiche bedrohte Arten, z. B. Flussdelfine, die Amazonas-Seekuh und der riesige Arapaima-Fisch | |
2000 | N | 5 Feuchtgebiet Pantanal , geschützter Bereich | 999 | Der "Parque Nacional do Pantanal Matogrossense" liegt im Südwesten von Mato Grosso und besteht aus vier Schutzgebieten. Die Region bildet eines der weltgrößten Süßwasser-Feuchtgebiete, in ihr entspringen der Rio Cuiabá und der Rio Paraguay. | |
2001 | K | 10 Historisches Zentrum von Goiânia | 1272 | Goiás Velho, die alte Stadt Goiás wurde 1727 gegründet und ist ein Beispiel für die Kolonialisierung durch die Bandeirantes. Die Siedlung entwickelte sich zu einer Bergarbeiterstadt. Ihre Barockarchitektur ist gut erhalten. | |
2001 | N | 6 Nationalparks "Parque Nacional da Chapada dos Veadeiros" und "Parque Nacional das Emas" | 1035 | Die beiden Schutzgebiete liegen im Bundesstaat Goiás und sind typisch für die Cerrado, die Savannen von Zentralbrasilien. Die Parks liegen in einer Hochebene, Sehenswürdigkeiten sind die Wasserfälle am Rio Preto, bedeutsam ist die Region als eines der ältesten und artenreichsten tropischen Ökosysteme. | |
2001 | N | 7 Inselreservat Fernando de Noronha und Rocas Atoll | 1000 | Die beiden Inseln sind Gipfel des Südatlantischen Rückens, sie liegen 250 bzw. 350 km vor der Küste Brasiliens. Sie bilden Lebensräume für tropische Seevögel, ihre fischreichen Gewässer bilden die Nahrungsgrundlage für Haie, Rochen, Schildkröten und Meeressäugetiere. Darüber hinaus bieten sie mit ihren Lagunen eine spektakuläre Küstenlandschaft | |
2010 | K | 11 Place São Francisco in der Stadt São Cristóvão | 12720 | Die Stadt São Cristóvão liegt im Bundesstaat Sergipe. Sie wurde 1590 gegründet und ist damit eine der ältesten Städte des Landes. Der Platz São Francisco Square liegt im Zentrum der Altstadt, er bildet ein Viereck, das umgeben ist von den historischen Bauwerken Kirche und Kloster São Francisco, Kirche Santa Casa da Misericordia, Provinzialpalast sowie Häusern des 18. und 19. Jahrhunderts. | |
2012 | K | 12 Rio de Janeiro | 1100 | Die Welterbestätte umfasst die wichtigsten Teile der Stadt. Dazu gehören Teile des Tijuca Nationalparks, die 1808 gegründeten botanischen Gärten, der Berg Corcovado mit der Statue des Cristo Redentor, die Hügel rund um die Guanabara Bay mit dem Zuckerhut und die Copacabana Bay. | |
2016 | K | 13 Belo Horizonte | 1493 | Pampulha ist der Name eines künstlich angelegten Sees. Um ihn herum gruppierte der Architekt Oscar Niemeyer zusammen mit anderen Künstlern um das Jahr 1940 eine Reihe von Gebäuden, so ein Kulturzentrum, den Golf Yacht Club und die Kirche São Francisco de Assis. | |
2017 | K | 14 Rio de Janeiro | 1548 | Am Valongo Kai im ehemaligen Hafengebiet von Rio landeten nach 1811 die Sklavenschiffe, die transportierten ca. 900.000 Menschen von Afrika nach Brasilien in die Sklaverei brachten. | |
2019 | K/N | 1 Ilha Grande – Kultur und Biodiversität | 1308 | Die Stätte liegt zwischen dem Serra da Bocaina Gebirge und dem Atlantischen Ozean, sie umfasst das historische Zentrum von Paraty, einer von Brasiliens besten erhaltenen Küstenstädte, sowie vier Naturschutzgebiete des brasilianischen Regenwald, einer der weltweit fünf wichtige Hotspots der biologischen Vielfalt. Im späten 17. Jh, war Paraty des Endpunkt des Caminho do Ouro (Gold Road), auf dem Gold nach Europa verschifft wurde. | |
2021 | K | 15 Landschaftsgarten Roberto Burle Marx | 1620 | Westlich von Rio de Janeiro gelegen, verkörpert der Standort ein über 40 Jahre erfolgreiches Projekt des Landschaftsarchitekten und Künstlers Roberto Burle Marx (1909-1994), um ein „lebendes Kunstwerk“ und ein „Landschaftslabor“ aus einheimischen Pflanzen zu schaffen und auf modernistische Ideen zurückgreifend. Der 1949 begonnene Garten weist die wichtigsten Merkmale auf, die die Landschaftsgärten von Burle Marx prägten und die Entwicklung moderner Gärten international beeinflussten. |
Tentativliste
BearbeitenIn einer Tentativliste sind alle Liegenschaften aufgeführt, die ein Vertragsstaat zur Nominierung vorschlagen kann oder auch vorgeschlagen hatte. Einige Vorschläge:
- Kirche und Kloster von São Bento in Rio de Janeiro
- Nationalpark Pico da Neblina
- Rio-Peruaçu-Canyon
- Biologisches Reservat Atol das Rocas