Walker’s Haute Route

Weitwanderweg in Frankreich und der Schweiz
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Die Walker's Haute Route führt von Chamonix nach Zermatt. Der Name ist einer sehr langen Skitour mit dem selben Start- und Endpunkt entlehnt, nämlich der Haute Route. Während aber die "Haute Route" über Gletscher führt und im Winter zu begehen ist, ist die sogenannte "Walker's Haute Route" eine 12 bis 14 Tage dauernde Sommer-Bergwanderung.

Hintergrund

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Chamonix und Zermatt sind zwei sehr traditionsreiche Orte im Bergsteigen und Wintersport. Die Route für Skitouren-Fahrer wurde im Jahr 1903 zum ersten Mal begangen, und führt über Gletscher. Die tiefer gelegene Variante für Wanderer dauert rund zwölf Tage, und es wird meistens in Berghütten übernachtet.

Die Route kann von Mitte Sommer bis in den frühen Herbst begangen werden. Bergsteiger-Ausrüstung ist nicht notwendig.

Vorbereitung

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  • Genügend Zeit einplanen, eventuell auch für Ruhetage oder für Tage mit schlechtem Wetter.
  • Genügende Ausdauer für sechs bis acht Stunden lange Wanderungen jeden Tag.
  • gute Wanderschuhe, Bekleidung für nasses und kaltes Wetter, weitere Ausrüstung für Bergwanderungen.
  • Landkarten, Reiseführer für die Strecke
  • Sogenannter Hüttenschlafsack (aus Seide oder Baumwolle), ist in zahlreichen Berghütten vorgeschrieben.

Es ist sinnvoll, jeweils das nächste Hotel bzw. die nächste Berghütte im Voraus zu reservieren. Dies dient, insbesondere wenn man alleine unterwegs ist, auch der eigenen Sicherheit. Siehe auch die Ratschläge bezüglich Wandern in der Schweiz.

Chamonix ist etwa von Genf aus mit der Bahn zu erreichen, ebenfalls auch von Martigny (Wallis).

Alle Angaben sind grob und dienen nur für eine erste Orientierung. Die Streckenführung und die Übernachtungsorte können von gedruckten Reiseführern abweichen. Die bei Bergwanderungen gebräuchliche Faustregel (pro 4 km flache Strecke, 400 Höhenmeter Aufstieg und 800 Höhenmeter Abstieg rechnet man je eine Stunde) wird hier angewendet, ohne Berücksichtigung von Pausen und Zeitreserven.

Chamonix - Argentières

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  • 8.2 km, 200 Höhenmeter Aufstieg, 2½ Stunden.

Die Route beginnt sehr leicht.

Argentières - Trient

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  • 10.1 km, 950 Hm Aufstieg, 900 Hm Abstieg, 6 Stunden.
 
Blick auf den Col de Balme

Mit dem 2200 m hohen Pass "Col de Balme" schnuppert man zum ersten Mal Höhenluft. Je nach Kondition kann auch nach Martigny weitergewandert werden.

Trient - Verbier

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  • 20 km, 900 Hm Aufstieg, 900 Hm Abstieg, 8½ Stunden.

Man folgt zunächst dem Tal Richtung Martigny, biegt aber in Richtung Sembrancher ab. Diese Teilstrecke kann etwas angenehmer gestaltet werden, indem man bis Le Châble (unterhalb von Verbier) die Bahn nimmt, oder von Le Châble nach Verbier die Seilbahn.

Verbier - Cabane Mont Fort

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  • 7.2 km, 950 Hm Aufstieg, 0 Hm Abstieg, 4 Stunden.

Man überschreitet zum zweiten Mal die 2000-Meter-Höhenmarke. Es ist auch die erste Übernachtung in einer Berghütte, nämlich die Cabane Mont Fort.

Cabane Mont Fort - Cabane Prafleuri

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  • 9.1 km, 900 Hm Aufstieg, 450 Hm Abstieg, 5 Stunden.

Gleich drei Passübergänge liegen auf dieser Etappe - alle über 2920 Meter über Meer gelegen: Col de la Chaux, Col de Louvie und Col de Prafleuri. Übernachtet wird in der Prafleuri-Hütte.

Cabane Prafleuri - Arolla/Les Haudères/La Sage

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Die imposante Grande-Dixence-Staumauer
  • Mit Besuch an der Grande-Dixence-Staumauer, via Col de Riedmatten und mit Übernachtung in Arolla: 15 km, 500 Hm Aufstieg, 1100 Hm Abstieg, 6½ Stunden

Ein Besuch der Grande-Dixence-Staumauer ist lohnenswert. Sie ist mit 285 Meter Höhe die grösste (Gewichts-)Staumauer der Welt. Der Passübergang nach Arolla ist auf drei Wegen möglich:

  • Col des Ignes (3183 m hoch, Alpinwanderweg, nur für sehr geübte Wanderer)
  • Pas des Chèvres (2855 m). Eine mehrere Dutzend Meter lange metallene Leiter ist zu bezwingen. Es droht Absturzgefahr.
     
    Der Pas des Chèvres im April 1999.
  • Nur 150 Meter nördlich vom Pas de Chèvres befindet sich der Col de Riedmatten (2919 m). Es muss nicht geklettert werden, der Aufstieg dazu ist aber trotzdem sehr steil und bei Nässe anstrengend.
 
Arolla mit Blick auf den Mont Collon

Es kann in Arolla übernachtet werden, oder man kann auch direkt nach Les Haudères weitergehen. Im Arolla-Tal ist der Lac Bleu oberhalb von Satarma sehenswert. Der direkte Weg von Arolla nach Les Haudères dem Talgrund entlang dauert 2½ Stunden.

Da die nächste Tagesetappe die längste der ganzen Tour ist, ist es unter Umständen lohnenswert, in Arolla zu übernachten und eine weitere, aber gemütlichere Tagesetappe einzulegen. Die Teilstrecke Arolla via Les Haudères nach La Sage kann man ganz oder teilweise mit dem Bus zu fahren. Dies schont den Körper, und man muss für die nächste Etappe nicht so früh aufstehen.

Les Haudères/La Sage - Zinal mit Abstecher zur Moiry-Hütte

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  • La Sage - Moiry-Hütte: 8.75 km, 1650 Hm Aufstieg, 450 Hm Abstieg, 7½ Stunden
  • Moiry-Hütte - Zinal: 12 km, 400 Hm Aufstieg, 1600 Hm Abstieg, 6 Stunden
 
Moiry-Gletscher

Der Besuch der Moiry-Hütte ist wegen des imposanten Gletschers lohnenswert. Diese Etappe kann abgekürzt werden:

  • Besuch der Moiry-Hütte einsparen
  • vom Damm des Moiry-Stausees mit dem Bus nach Grimentz (und weiter nach Zinal).
  • von Sorebois mit der Luftseilbahn nach Zinal

Durch eine Übernachtung in der Moiry-Hütte kann diese Etappe natürlich auf zwei Tage verteilt werden.

Zinal - Meiden (Turtmanntal) via Forcletta-Pass

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  • 14 km, 1150 Hm Aufstieg, 1050 Hm Abstieg, 7½ Stunden
 
Auf dem Weg zwischen dem Forcletta-Pass und Gruben: Aussicht auf das Weisshorn (4506 m)

Es ist auch möglich, anstelle Meiden die Turtmannhütte anzusteuern, und am Tag darauf das Barrhorn (3610 m) zu besteigen - ein Wanderweg führt auf diesen Gipfel!

Meiden - St. Niklaus

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  • 13 km, 1050 Hm Aufstieg, 1700 Hm Abstieg, 8 Stunden

St. Niklaus - Zermatt

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  • Einfacher Weg dem Tal entlang: 19 km, 450 Hm Aufstieg, 0 Hm Abstieg, 6 Stunden
  • Alternative Routen: St. Niklaus - Europaweg mit Übernachtung in der Europahütte Zermatt.

Sicherheit

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Am Wichtigsten ist, die eigene Ausdauer und die Kondition nicht zu überschätzen. Die Tour kann in jedem Tal unterbrochen werden, und mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann man das nächste oder übernächste Tal aufsuchen, und die Fernwanderung von dort fortsetzen.

Literatur

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  • Kev Reynolds: Chamonix-Zermatt: The Walker's Haute Route. 4. Auflage 2007. ISBN 1-85284-513-9
  • Alexander Stewart: The Walker's Haute Route: Mont Blanc to the Matterhorn. 2008. ISBN 1-905864-08-6
  • François Perraudin: Haute Route. Von Chamonix nach Zermatt - im Winter und im Sommer As Verlag, Zürich; erste Auflage, September 2005
 
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