Sandomierz (deutsch: Sandomir) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Heiligkreuz am Zusammenfluss der Flüsse Weichsel und San. Die Stadt liegt am Kleinpolnischen Jakobsweg, Zisterzienser-Weg, an der Via Jagiellonica und am Weg der Holzarchitektur von Heiligkreuz. Der Fernradweg Green Velo führt durch Sandomierz.

Sandomierz
WoiwodschaftHeiligkreuz
Einwohnerzahl22.189 (2021)
Höhe200 m
Lagekarte von Polen
Lagekarte von Polen
Sandomierz

Stadtteile Bearbeiten

 
Luftbild
  • Altstadt
  • Gołębice
  • Kamień Plebański
  • Krakówka
  • Mokoszyn
  • Nadbrzezie
  • Ostrówek
  • Rokitek
  • Świętopawelskie
  • Zarzekowice

Hintergrund Bearbeiten

 
Sandomierz 1617
 
Sandomierz 1656
 
Sandomierz 1847
 
Sandomierz 1855

Der Burgberg war bereits in der Steinzeit besiedelt. Im Frühmittelalter befand sich hier eine Burgwallsiedlung. Die Stadt Sandomierz wurde im 10. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Sie wurde 1138 zum Zentrum und Hauptstadt des Herzogtums Sandomir. 1185 siedelten sich die Zisterzienser hier an. 1226 folgten die Dominikaner und 1246 die Klarisinnen mit eigenen Klöstern. Das Stadtrecht erhielt Sandomierz im Jahre 1236 verliehen, kurze Zeit später das Stapelrecht. 1241 und 1259 wurde die Stadt von den Tataren geplündert. 1286 erfolgte die Neugründung der Stadt nach Magdeburger Recht. König Kasimir der Große verbriefte und erweiterte 1366 die Rechte der Stadt und baute das Königsschloss aus, in dem er mehrfach residierte. Seit dem 14. Jahrhundert war die Stadt Sitz mehrer Land- und Hofgerichte. Ebenfalls im 14. Jahrhundert wurde Sandomierz die Hauptstadt der Woiwodschaft Sandomir, die aus dem aufgelöstem Herzogtum hervorging. Außerhalb der schützenden Stadtbefestigung wurden die Michaeliskirche mit angeschlossenem Benediktinerinnen-Kloster, das sogenannte Reformierten-Kloster sowie das Dominikanerkloster errichtet. In Sandomierz war auch schon früh eine jüdische Gemeinde ansässig, deren Synagoge an der westlichen Stadtmauer in der Basztowa-Gasse steht. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts hielt sich die römische Kaiserin Barbara von Cilli nach ihrer Flucht aus Böhmen mehrere Jahre in Sandomierz auf. Die Blüte der Handelsstadt begann im 15. Jahrundert mit dem Getreidehandel auf der Weichsel. Die wirtschaftliche Grundlage der Stadtbevölkerung bildete neben dem Getreidehandel auf der Weichsel auch das Handwerk. Beiden verdankt die Stadt eine kulturelle Blüte im 16. Jahrhundert. Während der frühen Neuzeit war die Stadt ein Zentrum der Reformation in Polen. 1570 verständigten sich Abgesandte der polnischen Lutheraner, Reformierten und Böhmischen Brüder in Sandomierz auf den Consensus Sandomiriensis, eine Übereinkunft, mit der sie die Rechtmäßigkeit ihrer jeweiligen Konfessionen anerkannten und sich zu wechselseitiger Unterstützung verpflichteten. 1613 eröffneten die Jesuiten hier ein Collegium. Im Zweiten Nordischen Krieg nahmen schwedische Truppen 1655 Sandomierz ein. Ein Jahr später fand hier die Schlacht von Sandomir statt. Nachdem der schwedische König Karl XII. im Großen Nordischen Krieg Warschau und Krakau erobert hatte, musste sich der sächsisch-polnische König August der Starke mit seinen Truppen 1702 nach Sandomierz zurückziehen. Vertreter polnischer Adelsfamilien, die König August unterstützten, schlossen sich in der Konföderation von Sandomir zusammen. Die Kriege der späten Barockzeit machte der städtischen Blütezeit ein Ende. Mit den polnischen Teilungen am Ende des 18. Jahrhunderts kam Sandomierz an die Habsburger. 1809 kam es während der napoleonischen Wirren an das Großherzogtum Warschau und nach dem Wiener Kongress ans russisches Kongresspolen. Die einstige backsteingotische Stiftskirche in der südlichen Altstadt wurde 1818 in den Rang einer Kathedrale des Bistum Sandomierz erhoben. Während des Ersten Weltkriegs erlitt die Stadt Schäden. In der Zeit der Zweiten Polnischen Republik wurde Sandomierz zum Zentrum eines zu schaffenden Industriegebietes bestimmt. Die Umsetzung der Pläne wurde jedoch durch den deutschen Überfall auf Polen zu nichte gemacht. Plänen der Zwischenkriegszeit zufolge sollte Sandomierz wieder zu einer Woiwodschaftshauptstadt mit über 100.000 Einwohnern aufsteigen. Infolge des Zweiten Weltkriegs wurde auch dieses Vorhaben nicht verwirklicht. Die jüdische Bevölkerung wurde im 1942 eingerichteten Ghetto eingeschlossen und sodann ins KZ Bełżec deportiert oder vor Ort erschossen. Beim Vorrücken der Roten Armee 1944 verhinderte der von dem malerischen Stadtbild beeindruckte Artilleriekommandeur, Oberst Skopenko, die Beschießung der Stadt, indem er den erhaltenen Befehl ignorierte. Angesichts ihrer aussichtslosen Situation kapitulierten die deutschen Einheiten, die die Stadt zu verteidigen hatten, kampflos, womit die Altstadt fast unbeschädigt den Krieg überstand.

Anreise Bearbeiten

 
Karte von Sandomierz

Sandomierz ist von Westen über Kielce, Krakau oder Rzeszów am besten zu erreichen. Von Osten kommt man am besten über Lublin.

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

Der nächstgelegene internationale Flughafen befindet sich in Rzeszów (Flughafen Rzeszów). Weitere Flughägen in der Nähe befinden sich in Flughafen Krakau und Flughafen Lublin.

Mit der Bahn Bearbeiten

Das direkte Anreisen mit der Bahn an den 1 Bahnhof Sandomierz ist von Deutschland (über Dresden und Krakau) möglich.

Mit dem Bus Bearbeiten

Es bestehen regional Busverbindungen.

Auf der Straße Bearbeiten

Die Anreise aus Deutschland ist über Krakau auf der Autobahn A4 und dann entlang der nach Warschau führenden Landstraße 79, welche in Sandomierz durch die von Süden (Przemyśl) nach Norden (Opatów) verlaufende Landstraße 77 gekreuzt wird möglich. Unweit westlich von der Stadt verläuft auch die Landstraße 9 von Radom nach Rzeszów.

Mit dem Schiff Bearbeiten

Sandomierz liegt an der Weichsel und dem San, auf der die Binnenschifffahrt Richtung Norden (Kazimierz Dolny und Warschau) und Süden (Krakau und Przemyśl) führt.

Mobilität Bearbeiten

Sandomierz kann man gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Linienbusse fahren in die weiter entfernten Stadtteile.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Königsschloss
 
Bischofspalast
 
Collegium Gostomianum
 
Rathaus
 
Altstadt
 
Kathedrale
 
Sankt-Jakobs-Kirche
 
Michaelskirche
 
Paulkirche
 
Heiliggeistkirche
 
Josephskirche

Die mittelalterliche Altstadt ist insbesondere von der backsteingotischen Architektur des 15. Jahrhunderts geprägt. Gleichwohl besitzt die Stadt einen südlichen Charm.

Schlösser und Palais Bearbeiten

  • 1 Königsschloss (Dworek w Sandomierzu), Królowej Jadwigi 3 .
  • Bischofspalast
  • 2 Karpiński Herrenhaus (Zamek w Sandomierzu)
  • 3 Zawichojska Herrenhaus (Dworek), Browarna 9 .

Kirchen Bearbeiten

  • 1 Kathedrale (bazylika katedralna Narodzenia Najświętszej Maryi Panny w Sandomierzu)
  • 2 Sankt-Jakobs-Kirche (Kościół św. Jakuba w Sandomierzu)
  • 3 Josephskirche (Kościół św. Józefa w Sandomierzu)
  • Michaelskirche
  • Paulkirche
  • 4 Heiliggeistkirche (Kościół Świętego Ducha w Sandomierzu)
  • Marienkirche

Klöster Bearbeiten

  • Heiliggeistspital
  • Benedikterinnenkloster
  • Dominikanerkloster
  • Reformatorenkloster
  • Altes Dominikanerkloster

Synagogen Bearbeiten

  • Alte Synagoge
  • Kojszor Haus

Amtsgebäude Bearbeiten

  • Rathaus
  • Collegium Gostomianum
  • Postamt
  • Wache
  • Pfarrschule
  • Theologie
  • Speicher
  • Katholisches Institut
  • Vikarhaus
  • Priesterseminar

Wehranlagen Bearbeiten

  • Stadtmauer

Tore Bearbeiten

Bürgerhäuser Bearbeiten

  • Lazarczyk-Haus
  • Dlugosz-Haus
  • Kanonierhaus
  • Poniatowska Haus
  • Katholisches Haus

Straßen Bearbeiten

  • Marienstraße
  • Opatowstraße

Plätze Bearbeiten

  • Marktplatz
  • gotische Keller unter dem Markt

Denkmäler Bearbeiten

  • Mariensäule
  • Vinzenz Kadłubek Denkmal
  • Papstkreuz

Friedhöfe Bearbeiten

  • Kathedralfriedhof
  • Paulsfriedhof
  • jüdischer Friedhof
  • Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg
  • Soldatenfriedhof der Roten Armee

Parkanlagen Bearbeiten

  • Hohlweg der Königin Hedwig
  • Podwale Dolne
  • Pfefferberge

Aktivitäten Bearbeiten

Die Weichsel lädt zum Wassersport und die Pfefferberge zum Wandern ein.

Veranstaltungen Bearbeiten

  • Duchy of Sandomierz - weekly show

Museen Bearbeiten

  • 4 Diozösenmuseum (Dom Długosza), Długosza 9 .
  • Regionalmuseum
  • 5 Jan Dlugosz Haus (Zespół mansjonarii, tzw. „Domu Długosza”, obecnie Muzeum Diecezjalne), Długosza 9 .

Einkaufen Bearbeiten

Es gibt einige Wechselstuben in Sandomierz. Nutzen sollte man die in Krakau oder Lublin, da der Wechselkurs in der Regel besser ist als in Sandomierz. Zum Shopping empfiehlt sich ein Besuch Lublins oder Krakaus, da dort die Auswahl größer ist.

  • Galeria Sandomierz

Küche Bearbeiten

Sandomierz gilt als die Geburtsstadt des Wodkas, der hier zum ersten Mal weltweit seit dem frühen 15. Jahrhundert belegt ist. Zur polnischen Küche siehe den entsprechenden Abschnitt im Artikel zu Polen.

Günstig Bearbeiten

  • Stara Piekarnia
  • Bar Jakub
  • Sezonowa
  • Pizzeria Zielony Domek
  • Restauracja Mariano
  • Bar Mleczny
  • Fresh Gelato Sandomierz
  • Cafe Mała
  • Świat Pierogów
  • Inter-W.K.D. Restauracja
  • Sandomierska Manufaktura Lodów
  • Zapiekanki Sandomierskie

Mittel Bearbeiten

  • Restauracja Królewska
  • Restauracja Trzydziestka
  • Kordegarda
  • Lunch Cafe
  • Bistro Podwale
  • Karczma Zamkowa
  • Pizzeria San Domingo
  • Restauracja Świętokrzyska
  • Kasztelanka
  • Iluzjon art cafe

Gehoben Bearbeiten

  • Lapidary under the Town Hall
  • Winnica Św. Jakuba

Nachtleben Bearbeiten

Das Nachtleben konzentriert sich auf die Altstadt.

Unterkunft Bearbeiten

Günstig Bearbeiten

  • Pokoje Gościnne na Szlaku Jabłkowym
  • Zielone Wzgórze
  • Camping Browarny
  • Aparthotel

Mittel Bearbeiten

  • Hotel Grodzki
  • Hotel Basztowy
  • Dworek Ojca Mateusza
  • Hotel Sarmata
  • Apartamenty Furta Dominikańska
  • Willa Halina
  • Dworek Karpińskich
  • Sandomiria
  • Flisak
  • Hotel Pod Ciżemką

Gehoben Bearbeiten

  • Pensjonat Winnica. Merkmal: Pension.

Ausflüge Bearbeiten

Panorama: Du kannst das Bild waagerecht scrollen.

Literatur Bearbeiten

Siehe Artikel zu Polen.

Weblinks Bearbeiten

 
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