Nachrichten:2010-08-21: Van-Gogh-Gemälde in Kairo gestohlen

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Verwirrung: Die Mitteilung, man habe zwei italienische Diebe gefasst, war falsch.

Kairo (Ägypten), 21. August 2010. – Am Sonnabend wurde aus dem Mahmoud-Chalil-Museum in Gīzaer Stadtteil Doqqi Van Goghs Gemälde „Vase mit Mohnblumen“ auf bisher ungeklärte Weise gestohlen. Es hat einen Wert von etwa 50 Millionen Dollar (39 Millionen Euro). Der Kultusminister Farouk Hosni teilte mit, dass zwei italienische Staatsbürger mit dem gestohlenen Gemälde auf dem Flughafen Kairo festgenommen wurden.

Es wurde nichts mitgeteilt, in welchem Zustand sich das Gemälde befindet und ab wann es wieder ausgestellt wird.

Das Bild scheint unter Kunstliebhabern und -räubern beliebt zu sein. Es wurde schon einmal, 1978, gestohlen. Kurze Zeit später tauchte eine Fälschung auf, erst zwei Jahre später wurde das Original in Kuwait wiedergefunden.

Das Mahmoud-Chalil-Museum ist vielleicht die bedeutendste Kunstsammlung in Kairo. Sie wurde nach dem Tod des Politikers Mahmoud Chalil von seiner Ehefrau dem ägyptischen Staat vermacht. Er und seine Freunde hatten bei der Auswahl der Werke, die erst im 20. Jahrhundert gekauft wurden, sehr großes Geschick bewiesen. Leider ist das Museum bei Touristen kaum bekannt. Neben dem gestohlenen Gemälde beherbergt das Museum auch Werke von Courbet, Degas, Delacroix, Gauguin, Manet, Monet, Pissaro, Renoir, Rodin, Rousseau, Rubens und Toulouse-Lautrec.

Update 22. August 2010 Bearbeiten

Ein Tag später wurde mitgeteilt, dass die Meldung über den Wiederfund falsch ist.

Update 23. August 2010 Bearbeiten

Aufgrund der Untersuchungen von Polizei und Staatsanwaltschaft bleibt das Museum bis auf weiteres geschlossen. Mittlerweile stellte sich heraus, dass extreme Schlamperei den Diebstahl begünstigt hat. Von den an jedem Bild angebrachten Alarmkontakten funktionierte keiner, und nur 7 von 43 Überwachungskameras lieferten Bilder. Mehrere Verantwortliche, so auch Vize-Kulturminister Mohammed Schaalan, wurden verhaftet. Die weltweite Suche über Interpol wurde in die Wege geleitet.

Quellen Bearbeiten