Mühlberg (Brandenburg)

Gemeinde im Land Brandenburg

Das Städtchen Mühlberg liegt am Ostufer der Elbe im äußersten Süden des Bundeslandes Brandenburg. Mühlberg ist geschichtlich berühmt durch den Sieg Kaiser Karls V. über Johann Friedrich den Großmütigen am 24. April 1547, der den Schmalkaldischen Krieg beendete.

Mühlberg (Brandenburg)
BundeslandBrandenburg
Einwohnerzahl3.514 (2022)
Höhe91 m
Lagekarte von Brandenburg
Lagekarte von Brandenburg
Mühlberg
Karte
Karte von Mühlberg (Brandenburg)

Hintergrund Bearbeiten

Mühlberg befindet an der Elbe im Südwesten des Landes Brandenburg im Landkreis Elbe-Elster. Eine Besonderheit bildet die zu Mühlberg gehörende etwa 1,2 km² große Flur um die einstige Fähranlegestelle an der Mündung der Dahle westlich der Elbe samt einem Teilstück der Bundesstraße 182. Sie ist das einzige linkselbische Gebiet Brandenburgs. Die Stadt hat folgende Orts- und Gemeindeteile: Altenau mit dem Gemeindeteil Wendisch-Borschütz, Brottewitz, Fichtenberg mit den Gemeindeteilen Borschütz, Gaitzsch und Schweditz, Koßdorf mit dem Gemeindeteil Lönnewitz, Martinskirchen mit dem Gemeindeteil Altbelgern und Mühlberg/Elbe selbst mit ihren Gemeindeteilen Köttlitz und Weinberge. Hinzu kommt der Wohnplatz Alte Ziegelei.

Auf Grund archäologischer Grabungen und Grabfunde lassen sich bereits seit etwa 600 nach Christus slawische Siedlungen nachweisen. Eine erste urkundliche Erwähnung fand Mühlberg schließlich um 1230. Kurz zuvor war hier im Jahre 1228 durch Otto und Bodo von Ileburg das Kloster Marienstern gestiftet worden. Gegründet wurde der Ort auf einer Talsandinsel am Elbübergang im Schutz einer hier bestehenden Wasserburg, deren Herren zunächst die Ministerialen von Ileburg, welche im Jahre 1228 hier auch das Kloster Marienstern stifteten. Stadt und Herrschaft standen unter wechselndem Einfluss böhmischer und meißnischer Herren. Im Jahre 1397 fiel Mühlberg schließlich an die Markgrafschaft Meißen, die 1423 im Kurfürstentum Sachsen aufging. 1443 kamen Stadt und Herrschaftsgebiet an den böhmischen Adligen Hincko Birke von der Duba, der sie gegen die Herrschaft Hohenstein tauschte.

Am 24. April des Jahres 1547 kam es bei Mühlberg zur Entscheidungsschlacht des Schmalkaldischen Krieges, in welcher das Heer des Kaisers Karls V. den Führer der Protestanten, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, gefangen nahm und den Krieg somit für sich entscheiden konnte. Das in der einstigen Probstei des Klosters befindliche Museum Mühlberg 1547 widmet sich in einer Daueraustellung heute schwerpunktmäßig dieser Schlacht.

Nach den Befreiungskriegen fiel Mühlberg im Jahre 1815 zusammen mit anderen sächsischen Gebieten an Preußen. Wenige Jahrzehnte später führte 1854 die Elbbegradigung dazu, dass Mühlberg heute nicht mehr unmittelbar an der Elbe liegt, welche zuvor die Stadt durchfloss. Allerdings wurde 1883 ein erhalten gebliebener Elbarm zum Hafen ausgebaut.

Die Kleinstadt gehört seit dem 1. Januar 2020 mit Bad Liebenwerda, Falkenberg/Elster und Uebigau-Wahrenbrück zur Verbandsgemeinde Liebenwerda.

Anreise Bearbeiten

Mühlberg befindet sich rechtselbisch etwa mittig zwischen Riesa und Torgau und ist über die B 182 und die seit 2008 bestehende Elbbrücke erreichbar.

Einen regulären Bahnanschluss besitzt Mühlberg nicht mehr. Wer mit dem Fahrrad anreist, benutzt idealerweise den Elberadweg.

Mobilität Bearbeiten

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Propstei
 
Gedenkstätte für die Opfer des Kriegsgefangenenlagers Stalag IV B

Mühlberg besitzt einen historischen Stadtkern und hat sich der AG „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg angeschlossen. In diesem Zusammenhang wurde die Innenstadt großzügig restauriert, auch wenn noch nicht alles getan ist.

Im Ostteil des Stadtkerns beeindruckt vor allem das ehemalige 1 Kloster Marienstern . Das Zisterzienserinnenkloster wurde bereits im 16. Jahrhundert im Zuge der Reformation aufgegeben, es gibt allerdings neuere Bestrebungen zur Wiederbelebung. Die ehemalige Klosterkirche, ein einschiffiger, gotischer Backsteinbau mit romanischen Elementen, wurde nach Bränden 1565 als Pfarrkirche wiederhergestellt. Neben dem Kloster liegt die Propstei, die seit 1926 das Stadtmuseum beherbergt. Auf dem Altmarktplatz vor dem Kloster einige weitere historische Gebäude, darunter die Stadtapotheke.

Das Schloss am Nordrand der Stadt ist derzeit im Gegensatz zu den anderen Gebäuden noch in einem erbärmlichen Zustand. Es war ab 1545 ein Jagdschloss, die erste Erwähnung stammt allerdings aus dem 13. Jahrhundert. Auf dem Schlossplatz eine Denkmalsanlage von 1949 zur Erinnerung an den antifaschistischen Widerstand.

Im Westteil des Stadtkerns findet man das Rathaus mit Informationstafeln und links dahinter die 2 Frauenkirche . Hinter dem Rathaus und der Kirche geht es zur Alten Elbe mit Hafen hinaus. Dort befindet sich ein Denkmal, dass an das Hochwasser 2002 erinnert, vor dem die Stadt bewahrt werden konnte. Etwa 4 km nordöstlich befindet sich die Gedenkstätte für die Opfer des Kriegsgefangenenlagers Stalag IV B und des sich nach 1945 anschließenden Speziallagers Nr. 1 Mühlberg.

Sehenswert sind außerdem die von 1898 bis 1900 entstandene Villa Güldenstern und eine Holländerwindmühe im Ortsteil Koßdorf.

Einkaufen Bearbeiten

  • 1 EDEKA Werner, Boragker Str. 26, 04931 Mühlberg. Tel.: +49 (0)35342 376. Geöffnet: Mo – Sa 7.00 – 20.00 Uhr.
  • 2 Netto, Liebenwerdaer Straße 33, 04931 Mühlberg.

Küche Bearbeiten

  • seit 18.10.2021 gibt es in Mühlberg kein Restaurant

Unterkunft Bearbeiten

  • 2 Pension Wendland, Am Viertelfeld 2, 04931 Mühlberg. Tel.: +49 (0)35342 233, Fax: +49 (0)35342 70025, E-Mail: Sauna und Biergarten sind vorhanden. Das Restaurant ist geschlossen. Merkmal: Pension. Preis: EZ ab 45 €, DZ ab 74 € (jeweils inkl. Frühstück).

Sicherheit Bearbeiten

  • 1 Revierpolizei, Neustädter Markt 1, 04931 Mühlberg. Tel.: +49 (0)35342 336.

Gesundheit Bearbeiten

  • 1 Löwen Apotheke, Altstädter Markt 3, 04931 Mühlberg. Tel.: +49 (0)35342 312.

Praktische Hinweise Bearbeiten

  • 2 Museum Mühlberg, Klosterstr. 9, 04931 Mühlberg. Tel.: +49 (0)35342 837000, Fax: +49 (0)3535 465102, E-Mail: Die Tourist-Information befindet sich im Museum Mühlberg. Geöffnet: Apr – Sep Di– So 10.00 – 18.00 Uhr; Okt – Mrz Di – So 10.00 – 17.00 Uhr.

Ausflüge Bearbeiten

 
Der Roland in Belgern
 
Lubwartturm in Bad Liebenwerda
  • Belgern (9 km nordwestlich, Elbfähre u. anschließend B 182) - am linken Elbufer; Rolandsfigur am Rathaus und Kursächsische Postmeilensäule auf dem Marktplatz.
  • Bad Liebenwerda (16 km nordöstlich) - Kurstadt an der Schwarzen Elster; „Lausitztherme Wonnemar“.
  • Falkenberg (21 km nördlich, bei Lönnewitz kurzer Abschnitt auf der B 183 Ri. Torgau, anschließend rechts ab) - Eisenbahnknoten mit Turmbahnhof; Jesus-Christus-Kirche und Stadtpark.
  • Riesa (22 km südlich, über Fichtenberg) - die Stahl- und Sportstadt an der Elbe ist die nächste größere Stadt.
  • Torgau (28 km nordwestlich, über Stehla u. Arzberg) - Schloss Hartenfels, einstmals Sitz der ernestinischen Wettiner; Endless-Summer-Open-Air im August.

Literatur Bearbeiten

  • Wieland Held: 1547 - Die Schlacht bei Mühlberg/Elbe. Entscheidung auf dem Wege zum albertinischen Kurfürstentum Sachsen. Beucha 1997, ISBN 3-93007-643-8

Weblinks Bearbeiten

 
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